Im Schatten der Dialyse: Franz Gaffal trotzt dem Schicksal

Menschen / 31.07.2025 • 14:05 Uhr
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Seit Franz Gaffal regelmäßig zur Dialyse ins Landeskrankenhaus Feldkirch geht, fühlt er sich wieder besser.

Franz Gaffal (86) stellt sich seit sechs Jahren den Herausforderungen der Dialyse. Er hat sein Schicksal bemerkenswert gut angenommen.

Hohenems Franz Gaffal (86) war in seinem Leben nie ernsthaft krank. Aber im Alter von 80 Jahren bekam er Beschwerden. “Ich litt unter Krämpfen in den Beinen. Die waren so schmerzhaft, dass ich nicht mehr schlafen konnte.” Zunächst war die Ursache unklar. “Aber dann stellte sich heraus, dass meine Nierenwerte schlecht sind.” Diese wurden von Tag zu Tag schlechter. “Ich nahm schon längere Zeit Tabletten gegen die Gicht ein. Die Ärzte meinten, dass diese die Nierenschwäche ausgelöst haben könnten.” Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich zusehends. “Ich litt auch unter Atemnot.”

Seine Nieren erbrachten nur mehr eine Leistung von fünf Prozent. Jetzt half nur noch eins: Dialyse, also regelmäßige Reinigung des Blutes. Franz ergab sich seinem Schicksal. “Ich hatte die Wahl: entweder Dialyse oder Friedhof.” Der Hohenemser ist froh, dass er zur Blutwäsche gehen kann. “Seither geht es mir viel besser.”

Diszipliniert

Aber als Dialysepatient braucht es viel Disziplin. Denn der 86-Jährige muss seit dem Jahr 2019 dreimal in der Woche im Landeskrankenhaus Feldkirch für jeweils vier Stunden sein Blut reinigen lassen. “Um 6.15 Uhr ist Einlass. Gegen 10.30 Uhr bin ich fertig.” Während der vierstündigen Dialyse liest Franz Zeitschriften. Oder er schaut fern. “Manchmal schlafe ich sogar ein.” Oft frühstückt er auch während der Blutwäsche.

“Ich weiß, dass ich für den Rest meines Lebens auf Dialyse angewiesen bin.”

Franz Gaffal

Seit er Dialysepatient ist, kann Franz nicht mehr auf Reisen gehen. Früher war er ein richtiger Reisevogel – ständig unterwegs, stets auf der Suche nach neuen Orten und Abenteuern. “Meine Frau und ich haben die ganze Welt bereist: Wir waren in Afrika, in Australien, in Südamerika, in Mexiko, in China, in der Mongolei, in Russland, beim Nord- und Südpol und in vielen weiteren Ländern.” Besonders angetan war er von der Mongolei. “Die Landschaft ohne Bäume faszinierte mich. Auch das Schlafen in Jurten war interessant.” Das Paar genoss die Reisen. “Wir waren drei- bis viermal im Jahr weg und fast nie zu Hause.”

Franz macht es nichts aus, dass er wegen seiner Krankheit nicht mehr wegfahren kann. “Ich habe doch schon so viel gesehen und erlebt.” Er hadert nicht mit seinem Schicksal. “Ich weiß, dass ich für den Rest meines Lebens auf Dialyse angewiesen bin. Das ist nun mal so. Ich kann es nicht ändern. Und was man nicht ändern kann, muss man annehmen und akzeptieren.”