Toyota hat den Hybrid-Pionier Prius neu erfunden

Mobilität / 03.01.2024 • 10:30 Uhr
Kürzer, flacher und vor allem viel schöner: der neue Toyota Prius. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Kürzer, flacher und vor allem viel schöner: der neue Toyota Prius. VN/Steurer

In der fünften Generation ist der Prius mehr Elektroauto als je zuvor. Neu ist auch der Fokus auf Fahrfreude.

Schwarzach Er war seiner Zeit voraus. Mit der Markteinführung 1997 hat Toyota den Prius als Wegbereiter für die Hybridtechnologie ins Rennen geschickt. Seine keilförmige Optik hat von Beginn an polarisiert. Fünf Millionen Kunden weltweit haben sich am Aussehen des Hybrid-Pioniers allerdings nicht weiter gestört. Nach 25 Jahren steht jetzt die fünfte Generation bei den Händlern. Technisch und optisch haben die Japaner den Öko-Bestseller neu erfunden. Mit den Vorgängern hat er nur mehr wenig gemeinsam.

Viel Leistung, hohe elektrische Reichweite: Der Prius hat sich gemausert. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Viel Leistung, hohe elektrische Reichweite: Der Prius hat sich gemausert. VN/Steurer

Eine Gemeinsamkeit ist freilich geblieben: Der Prius setzt weiter auf das Zusammenspiel von Elektro- und Verbrennungsmotor. In Europa wird er allerdings ausschließlich in einer Plug-In-Hybridversion als Teilzeitstromer angeboten. Mit 100 PS mehr als bisher und alltagstauglicher Elektro-Reichweite steht das neue Konzept für Verbrauchseffizienz ohne jeglichen Verzicht. Waren die Vorgänger nicht unbedingt für besonderen Fahrspaß bekannt, so hat sich das geändert. Der neue Prius fährt den bisherigen Generationen auf und davon.
Zuerst aber ein Blick auf das Äußere des um fünf Zentimeter verkürzten Prius. Unverändert ist das Hybridmodell auf geringen Luftwiderstand getrimmt. Die ikonische Keilform ist geblieben, neu sind elegante Linien und die coupéartige Silhouette. Aerodynamik geht auch hübsch, wie wir jetzt gelernt haben. Designpreise schienen für einen Prius ausgeschlossen, die Neuauflage lehrt Kritiker Besseres. Ein Red Dot Design-Award adelt den sehr ansehnlichen Japaner.

Wenig spektakulär, aber ganz ordentlich: der Innenraum des neuen Prius.
Wenig spektakulär, aber ganz ordentlich: der Innenraum des neuen Prius.

Mindestens so beeindruckend ist aber die Technik. Unter der Motorhaube arbeiten ein 2-Liter-Benziner mit 152 PS und ein E-Aggregat mit 163 Ps Hand in Hand. Gemeinsam bringen sie es auf eine Systemleistung von 223 PS. Weil der Stromer stärker als der Verbrenner ist, gibt es auch im reinen Batteriebetrieb keine Einschränkungen. Der 13,6 kWh-Akku ist für 86 Kilometer gut, womit die meisten täglichen Anforderungen gut abgedeckt sind. Arbeiten beide Motoren, tun sie das kraftvoll und harmonisch. Das angestrengte Motorengeheul von einst ist Geschichte.

Der Kofferraum ist arg klein ausgefallen.
Der Kofferraum ist arg klein ausgefallen.

Für Fahrfreude braucht es aber mehr als nur einen kräftigen Antrieb. Der Prius steht auf der zweiten Generation der TNGA-Plattform des Konzerns, die leicht ist und eine hohe Steifigkeit aufweist. Dazu kommt der niedrige Schwerpunkt durch die Anordnung von Akku und Benzintank sowie eine sehr ordentliche Federung. Nicht nur der Blick auf die Verbrauchsangabe lässt das Fahrerherz höher schlagen – der neue Prius überrascht mit seinen ausgezeichneten Handling-Eigenschaften.
Etwas weniger dürfte es indes bei den Assistenzsystemen sein. Vor allem bei jenen, wie etwa die Fahrerüberwachung, die sich regelmäßig akustisch einmischen. Und etwas mehr beim Kofferraum, der mit 284 Litern Ladevolumen arg klein ausgefallen ist. Das ändert aber wenig am exzellenten Gesamteindruck.

Toyota Prius

Motor/Antrieb 2-Liter-Benziner und E-Aggregat mit 223 PS Systemleistung, Frontantrieb, CVT-Getriebe

Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 6,8 Sek.; Spitze 177 km/h, 0,7 l u. 12,5 kWh Verbrauch (3,2 l im Test)

Preis ab 43.390 Euro; Testwagen: 50.790 Euro