Stromer mit Doppelherz: So gut ist der Nissan Ariya

Prächtige Reichweite und üppig Leistung: Nissan hat mit dem Ariya ein feines E-Auto am Start.
Schwarzach Nissan war früh ganz vorne dabei. Mit dem Leaf waren die Japaner Pioniere der Elektromobilität. Das war 2010. Zwölf Jahre später startete der Hersteller mit dem Ariya eine Liga weiter oben neu durch. Mit dem Crossover-Modell der Mittelklasse hat Nissan jetzt ein richtig feines E-Auto am Start, das in der Topversion mit einer prächtigen Reichweite von rund 500 Kilometern aufwartet. Der Starkstromer zeigt dabei auch Muskeln. Zwei Elektromotoren leisten im Verbund 394 PS und sorgen für außerordentlich sportliche Fahrleistungen.

Schon der Auftritt fällt imposant aus. Der Ariya macht mit 4,6 Metern Länge optisch ordentlich was her und zählt zu den attraktiveren Vertretern dieser Fahrzeuggattung. Besonders geglückt ist das Heckdesign, aber auch die sehr stimmigen Proportionen machen das Elektro-Crossover zum Hingucker.

Technisch hat Nissan in die Vollen gegriffen. Die beiden E-Motoren finden sich an beiden Achsen, dazwischen ist der 87 kWh-Akku verbaut. Die Überhänge vorne und hinten sind ganz dem Trend entsprechend kurz ausgefallen. Mit anderen Worten: Das Fahrzeug-Layout verspricht beste Platzverhältnisse im Innenraum und jedenfalls keine Einschränkungen durch die Energiespeicher.

Den Verbrauch gibt der Hersteller mit 20,4 kWh an, was durchaus realistisch erscheint. Selbst bei Kälte und wenig idealem Streckenprofil kam der Ariya im Test deutlich über 400 Kilometer weit. Während der Nissan-Stromer bei den Fahrleistungen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und einer Sprintzeit auf Tempo 100 von nur 5,1 Sekunden in seinem Segment ganz vorne unterwegs ist, spielt er beim Thema Laden maximal im Mittelfeld mit. Da die Technik auf 400 Volt ausgelegt ist, gibt es beim Schnellladen Einschränkungen. Möglich sind maximal 130 kW, womit der Akku nach etwa 40 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen ist.
Viel Platz im Innenraum
Zurück zu Stärken des feschen Japaners. Dazu zählt unbestritten der Innenraum, der von Großzügigkeit geprägt ist. Trotz der coupéhaften Dachlinie ist das Platzangebot auch im Fonds mehr als nur ordentlich. Noch weiter hinten bietet das Gepäckabteil zwischen 415 und 1280 Liter Ladevolumen.

Einsteigen und wohlfühlen: Der Arbeitsplatz hinterm Lenkrad kann sich sehen lassen. Fein eingerichtet bietet der Ariya einige Innovationen, wie etwa eine per Knopfdruck in der Längsrichtung verschiebbare Mittelkonsole. Auch die wenigen, aber wesentlichen Funktionen, die sich über integrierte Tasten in den Oberflächen bedienen lassen, findet man so in kaum einem anderen Modell. Mit den beiden ineinander verschachtelten Monitoren sitzt man jedenfalls wie an einem Kommandostand der Neuzeit. Zukunft trifft hier auf ehrlichen Fahrspaß. Was will man mehr?
Nissan Ariya e-40rce Evolve+
Motor/Antrieb 2 E-Motoren mit 394 PS, 600 Nm; Allradantrieb, 498 km Reichweite
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 in 5,1 Sek.; 200 km/h Spitze; 20,4 kWh Verbrauch (22,8 kWh im Test)
Preis ab 45.990 Euro (Basis); Testwagen: 68.490 Euro