Imageträger verlässt die Bühne

Mobilität / 13.10.2024 • 11:00 Uhr
auto, Testauto Cupra Formentor VZ5
Zum Ende der VZ5-Ära des Cupra Formentor haben die Spanier noch ein Sondermodell aufgelegt. VN/Steurer

Mit limitierten Sondermodellen hat Cupra den Top-Vertreter der Formentor-Baureihe in Rente geschickt.

Schwarzach Er war so etwas wie der Geburtshelfer der jungen Marke Cupra. Mit dem VZ5 erhielt die erste eigenständige Baureihe der Spanier, der Formentor, vor knapp vier Jahren ein Topmodell. Als sportliche Speerspitze leistete er seither unbezahlbare Dienste. Der VZ5 hat das Markenimage von Cupra ordentlich aufpoliert. Jetzt ging die Ära mit zwei limitierten Sondermodellen in einer Auflage von jeweils 222 Stück zu Ende. Die Spanier schlagen nun ein neues Kapitel auf und setzen verstärkt auf die Elektrifizierung der Antriebe.

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Vier Endrohre, fünf Zylinder und ein unvergleichbarer Sound.

Es ist ein Abschied mit Wehmut. Cupra durfte sich in den Volkswagen-Konzernregalen bedienen und hat sich für einen legendären Motor von Audi entschieden: Der Fünfzylinder mit 2,5 Liter Hubraum aus Ingolstadt sollte mit seiner exzellenten Performance und der emotionalen Soundkulisse die temperamentvollen Tugenden auf ein neues Niveau heben. Während bei den Spaniern eine Ära jetzt endet, wird das Aggregat bei Audi im RS3 noch eine Galgenfrist haben. Ab 2026 dürfte dann aber wohl endgültig Schluss sein.

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Im Cupra Formentor leistet der Fünfzylinder satte 390 PS. Mit einem Drehmoment von 480 Newtonmeter ist ausreichend Kraft in jeder Fahrsituation garantiert. Für den Sprint auf Tempo 100 benötigt das sportlich gezeichnete SUV lediglich 4,2 Sekunden, was Fahrleistungen auf Sportwagen-Niveau entspricht. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Begleitet wird jeder Gasstoß von einem unvergleichlichen Motorensound. Die perfekte Antriebseinheit wird durch ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb abgerundet. Mehr Fahrspaß geht kaum. Allerdings hat der kompromisslose Vorwärtsdrang auch einen Haken. Beim Verbrauch, der bei knapp über zehn Litern liegt, ist das 5-Zylinder-Aggregat nicht mehr ganz zeitgemäß.

auto, Testauto Cupra Formentor VZ5
Ergonomisches Cockpit und viel Platz: Der Formentor hat auch seine praktische Seite.

Mit dem Formentor hat Cupra auch beim Design seine Eigenständigkeit gefunden. Kaum ein zweites SUV ist vergleichbar kompromisslos auf Sportlichkeit ausgelegt. Dass er etwas höher baut, hat nur geringe Auswirkungen auf das Fahrverhalten. So gibt es kaum nennenswerte Wankbewegungen in den Kurven. Das Fahrwerk bietet trotz seiner dynamischen Ausrichtung und einem kurzen Federweg ein ordentliches Maß an Komfort. Eingefangen wird der Sportler von mächtigen Akebono-Bremsen, die für eine rennsporttaugliche Verzögerung sorgen.

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auto, Testauto Cupra Formentor VZ5

Der Innenraum ist volldigital, und in Sachen Infotainment ist alles mit an Bord, was die Marke zu bieten hat. Beim Topmodell ist das auch nicht anders zu erwarten. Erwartungsgemäß praktisch ist der Formentor auch bei der Beladung. Das trifft sowohl auf das Gepäckabteil zu, das zwischen 420 und 1475 Liter schluckt, als auch auf die beiden vorderen Sitzreihen. Trotz des sportlichen Zuschnitts sind die Platzverhältnisse prima. Verarbeitung und Materialien wirken darüber hinaus wertig.

Sondermodelle ausverkauft

Wer sich jetzt noch für den sportlichsten Cupra der Markengeschichte interessiert, kommt allerdings schon zu spät. Die beiden Sondermodelle zum Abschied des Formentor VZ5, beide mit matten Lackierungen und lasergravierten Nummern, sind ausverkauft – bleibt nur mehr der Gebrauchtwagenmarkt.

Cupra Formentor VZ5

Motor/Antrieb 2,5-Liter-Turbobenziner mit 5 Zylindern; 390 PS Leistung, 480 Nm Drehmoment; 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb
Fahrleistung/Verbrauch 0 auf 100 km/h in 4,2 Sekunden; Höchstgeschwindigkeit 250 km/h; 10,2 l Verbrauch (10,8 l im Test)