Stau bei Dornbirn Nord: Es wird diese Woche wohl kaum besser

Mobilität / 28.04.2025 • 15:29 Uhr
Solche Bilder sind für Dornbirn Nord die gesamte Woche zu erwarten. VN

Der Montag war ein Vorbote, womit man zwischen Dornbirn und Wolfurt auch die restliche Woche rechnen muss.

Dornbirn Am Montag präsentierte sich Dornbirn Nord wieder eher als Fahrzeug-Stellfläche als wie ein Verkehrsknotenpunkt: Stau und Verzögerungen, ein Lkw reihte sich hinter den anderen. Rasche Besserung ist nicht in Sicht, am Donnerstag wartet der nächste Feiertag.

Kommt ein Feiertag auf Vorarlberg zu, ist dies ein übliches Bild bei Dornbirn Nord - vor allem am Vormittag. VN

Der Erste Mai ist nicht nur der österreichische Staatsfeiertag, der Tag der Arbeit wird auch in Deutschland und dem Kanton Zürich als gesetzlicher Feiertag begangen. Mit dem Feiertag und Freitag als Fenstertag ist auch diese Woche für Dienstag und Mittwoch mit einem Ansturm auf die Zollabfertigung zu rechnen – und mit Stau bei Dornbirn Nord.

Vonseiten der Landespolizeidirektion sind im Vorfeld keine gesonderten Maßnahmen zur Verkehrskontrolle geplant, erklärt diese gegenüber den VN. Das Staurisiko dürfte inzwischen allen betroffenen Verkehrsteilnehmern bekannt sein. Faktisch haben kurzfristige Maßnahmen wie Verkehrspolizisten am Kreisverkehr bei Dornbirn Nord keine Auswirkungen, räumt auch Landesstatthalter Christof Bitschi ein. “Hier muss man realistisch sein: Wahre Entlastung werden erst der Vollanschluss bei Wolfurt und das Online-Zollabfertigungssystem bringen”, wiederholt er die Conclusio vom Jänner diesen Jahres.

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Die Probleme sind altbekannt, doch die Lösungen zeitaufwendig: Der Zollablauf ist derzeit noch ein Zettelkrieg mit zahlreichen notwendigen Schritten. Daran ändert auch ein laufendes Pilotphase zur Digitalisierung nichts: Vergangene Woche sei laut den Nachforschungen des Landes nicht etwa der Zoll am Güterbahnhof selbst, sondern die Abfertigungsprobleme bei einem Frächter in Lauterach das Nadelöhr gewesen, das für Rückstau sorge. Im Rahmen des Pilotprojektes für die digitale Zollabfertigung können auch Frächter Aufgaben des Zolls übernehmen. Doch gegenüber den VN zeigten diese noch Stolpersteine und Parallelstrukturen in der Praxis auf. Eine vollständige Digitalisierung ist in Arbeit, bislang wurde diese jedoch erst für 2028 erwartet. Denn es müssen technische Lösungen gesucht und angeschafft werden, auch Umbaumaßnahmen am Zollstandort Wolfurt sind zu erwarten.

Verkehrsminister offen für Ausbau der Anschlussstelle

Doch der Austausch mit Asfinag und Zoll sei gut. “Ich bin guter Dinge, dass wir bis zum Sommer einen Plan präsentieren können”, erwartet Bitschi bereits für 2026 erste Erleichterungen. Ähnlich sei es beim Thema des Vollanschlusses, interpretiert er das Ergebnis eines Besuchs des neuen Verkehrsministers Peter Hanke am Montag. “Ich bin froh, dass die Blockadehaltung ein Ende hat”, sehe auch Hanke den Ausbau als wichtig an. Unter dessen Vorgängerin Leonore Gewessler sei das aus Bitschis Sicht fertig geplante Bauprojekt eingefroren worden.

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Bitschi schuf im Dezember 2024 eine Taskforce. Ihre Ziele: Den Missbrauch der Wartespur zwischen Dornbirn Nord und Lauterach entlang der L190 als Parkplatz zu unterbinden und Verbesserungen zu prüfen. So stand im Jänner eine mögliche Verlängerung oder Erweiterung besagter Standspur im Raum. Weiters sollten beim Güterbahnhof weitere Stellflächen für die Lkw geschaffen werden.

Österreichischer Staatsfeiertag

Der 1. Mai ist österreichischer Staatsfeiertag, faktisch wird er jedoch als Tag der Arbeit begangen. Als 1949 der Nationalrat bei der Wiedereinführung des Heiligdreikönigfeiertages beschloss, wurden auch alle anderen Feiertage mit fixem Datum benannt – und der 1. Mai als einziger nicht-religiöser Feiertag wurde darin als Staatsfeiertag (im Sinne als staatlicher statt religiösem Feiertag) benannt. Für viele ist damit der später eingeführte Nationalfeiertag am 26. Oktober der “tatsächliche” Staatsfeiertag im Sinne, dass der Identität Österrreichs Rechnung getragen wird.

Der 1. Mai dürfte ursprünglich als Frühlingsfest, Stichwort Maibaum, bereits eine gewisse Tradition gehabt haben. Auch das Heiligenfest fiel in diesen Zeitraum. Seit 1890 wird er von der Arbeiterbewegung weltweit wie auch in Österreich als Tag der Arbeit begangen und war damit seit 1919 in Österreich ein Feiertag.

1934 wurde vom austrofaschistischen Ständestaat die Bedeutung geändert. Nun war es der Feiertagtag der neuen Maiverfassung und damit der Staatsfeiertag der österreichischen Diktatur. Im Dritten Reich wurde er als “Nationalen Feiertages des deutschen Volkes” begangen. Beides diente dem Zweck, den Bezug des Feiertages zur Sozialdemokratie zu überschreiben.