Das sind Ihre Vorschläge, um das Verkehrschaos zum Güterbahnhof zu lösen

Mobilität / 30.05.2025 • 14:51 Uhr
Das sind Ihre Vorschläge, um das Verkehrschaos zum Güterbahnhof zu lösen
Auch im Forum zeigt sich: Schnelle Verkehrslösungen sind rar. Die meisten wünschen sich bauliche Ansätze.VN

Wir fragten im Forum nach kurzfristigen Lösungen, um die Verkehrssituation rund um den Güterbahnhof zu verbessern. Dies sind Ihre Ansätze.

Schwarzach Bei “Dornbirn Nord” treffen gleich mehrere Verkehrsströme zusammen: Die Berufspendler aus und in den Bregenzerwald werden über die L 200 herangeführt, die L 190 verbindet hier mit Dornbirn und Lauterach die größte und zehntgrößte Gemeinde des Landes. Hinzu kommt der Güterverkehr zu den Industriegebieten in Dornbirn und Wolfurts Hohe Brücke sowie dem Güterbahnhof Wolfurt – mit dem zweitgrößten Zollamt in Österreich. Hier ist die Zollabfertigung für die Schweiz gebündelt. Zur Entlastung der Anrainer wird von hier aus der Grenzverkehr per Anordnung auf die vier Grenzübergänge Hohenems, Höchst, Lustenau und Mäder geleitet.

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Wir fragten online nach Ihren Vorschlägen, um den regelmäßigen Verkehrskollaps rund um den Kreisverkehr bei “Dornbirn Nord” zu verhindern. Über 250 Vorschläge kamen ein, wenige lassen sich kurzfristig umsetzen. Dabei gab es klare Tendenzen:

Kreisverkehr und Pendler

In der Debatte herrscht der Eindruck vor, dass der Kreisverkehr bei Dornbirn Nord den Anforderungen nicht gewachsen ist. Angedacht wird der Ausbau der Radunterführungen zu Pkw-Umfahrungen auf der Nord-Süd-Achse wie auch zusätzliche Spuren für die Verbindungen Bregenzerwald-Autobahn oder Dornbirn-Autobahn. “do.gsi” fordert direkt den Ausbau zu einem “Kleeblatt”, gleich einem Autobahnkreuz. Dies könnte durch Verkehrsleitsysteme unterstützt werden.

Ein Paradebeispiel für ein “Kleeblatt”

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Es gibt auch Zugänge, die den Individualverkehr stärker aus der Rechnung nehmen wollen: Mathias Bandle schlägt einen Pendlerparkplatz im Industriegebiet Dornbirn Nord beim Bahnhof Haselstauden vor, um den Kreisverkehr zu entlasten, ergänzt durch den Vollanschluss des Güterbahnhofs an die A 14.

Mehr Stellplätze

Kurzfristig ist vielen klar: Entweder wird die Zollabfertigung nicht mehr in Wolfurt gebündelt durchgeführt oder es braucht mehr Parkplätze für die wartenden Lkw-Fahrer. Diese könnten auf brachliegenden Industrieflächen im Nahbereich liegen, andere Nutzer wollen hier auch die Pannenstreifen und Raststätten etwa bei Hörbranz nutzen. Über ein Slot-System mit Zeitbuchungen könnten die Lkw dann gezielter die Zollstelle anfahren und so den Rückstau vermeiden. Andere Nutzer sind überzeugt, dass viele der vorhandenen Stellflächen für die Ruhepausen blockiert werden und dies unterbunden werden muss.

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Einen interessanten Einblick gibt die Nutzerin “nina06”: So gebe es bereits Anstrengungen, die Zufahrtsstraße zum Güterbahnhof in eine Einbahnstraße umzuwandeln. Dies würde zwischen dem Kreisverkehr südlich von Lauterach und dem Anschluss an die Senderstraße über 400 Meter an Stellplätzen auf der zweiten Spur freimachen. Zum Vergleich: Ein Lkw ist an die 16 Meter lang.

Mehr Ressourcen

Für manche Nutzer ist klar, dass der Zoll unterbesetzt ist. Hier gehen die Forderungen in eine Ausdehnung und Verschiebung der Dienstzeiten, um den Berufsverkehr zu vermeiden, bis hin zur Schaffung weiterer Zollstellen, etwa bei der früheren Zollstelle Hörbranz an der A 14.

Anschlussstelle Wolfurt

Viele Nutzer sind sich einig: Der Vollausbau der Anschlussstelle Wolfurt ließ zu lange auf sich warten. Über diesen könnte der Schwerverkehr direkt in den Güterbahnhof geführt werden, ohne die L 190 zu tangieren.

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Ja zur Digitalisierung

Der Konsens ist klar: Die Digitalisierung des Zollverfahrens ließ zu lange auf sich warten. Doch “Harder73” dämpft die Erwartungen, wenn künftig das Zollverfahren über den Spediteur statt über die Zollstelle Wolfurt läuft: “Es werden nicht weniger Lkw, folglich wird das Problem bestenfalls verlagert, die Lkw besser aufgefächert.” Und die Digitalisierung wird nicht jede Kontrolle vor Ort ablösen können. Er schließt damit, dass sich ohne eine hochrangige Straße in die Schweiz mit einer Zollabfertigung direkt an der Grenze langfristig nichts lösen wird. Und auch “Kobal” verweist auf das Problem, dass jeder Lkw im Grenzverkehr durch die Ortschaften geführt werden muss.

Eine S 18 für den Zoll

Eine hochrangige Straße in die Schweiz, mit dem Zollamt direkt an der Grenze – für viele klingt dies nach einer Verbesserung. Eine solch höherrangige Straße, ungeachtet der Streckenführung, wäre die S 18. Eine solche Straße müsste so gestaltet werden, dass sie Hunderte Lkw pro Tag stemmen kann. Andere fragen, warum die eidgenössische Zollabfertigung überhaupt seit 2003 in Vorarlberg stattfindet, statt auf Schweizer Boden.

Die VN werden diese grundlegenden Überlegungen dem Büro des Verkehrslandesrats vorlegen, welche davon inwiefern vom Land verfolgt werden.