Öko-Siegel für den Alltag

Der Toyota Yaris Hybrid hält (fast), was er verspricht – und das zu vernünftigem Preis.
Toyota. (VN-fd) Gerade einmal 3,5 Liter soll er verbrauchen, der erste Kleinwagen-Vollhybrid der Welt. Werte in dieser Größenordnung haben schon viele Hersteller versprochen – wirklich abnehmen will man das aber wenn überhaupt nur Toyota, den Hybrid-Pionieren der ersten Stunde. Und mit dem Yaris steht auch eine sinnvolle Option im Schaufenster, die mehr als nur das ökologische Gewissen beruhigt. Der kleine Japaner macht auch wirtschaftlich Sinn – zumindest bei richtiger Anwendung und Einsatzgebiet. Im VN-Test stehen 4,5 Liter Durchschnittsverbrauch zu Buche. Klar, damit verfehlt der Yaris um einen ganzen Liter die anvisierte Marke – und zeigt sich trotzdem als Spritspar-Meister. Warum? Weil das Einsatzgebiet in Vorarlberg nicht bevorzugtes Hybrid-Gelände ist. Viele Landstraßen- und Autobahnkilometer schmecken der Hybrid-Technologie überhaupt nicht, wirklich Sinn macht die Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor nur im städtischen bzw. vor allem im vorstädtischen Terrain. Nur da kommt die Energierückgewinnung der Bremskraft wirklich zur Geltung.
Zieht man diese Überlegungen der Bewertung zugrunde, erweisen sich die von den Japanern angegebenen 3,5 Liter als ausgesprochen realistisch und vor allem erzielbarer Wert – aber halt eben nur schwerlich in Vorarlberg.
Aber auch hierzulande darf ökologisch bewusster Fahrer getrost mit der Anschaffung des Yaris Hybrid liebäugeln – auch aus finanziellen Gründen. Ab 17.500 Euro ist der Kleinwagen erhältlich – 11.000 Euro weniger als Toyota etwa für den großen Hybrid-Bruder Prius verlangt.
Mehr als nur Alltag
Der Yaris hat mehr als einfach nur den Stempel Alltagstauglichkeit verdient. Bis zu einem Kilometer werden rein elektrisch zurückgelegt, die Übergänge von Verbrennungs- zu Elektromotor sind faktisch nicht spürbar. Eine perfekt funktionierende Start/Stopp-Automatik hilft darüber hinaus beim Spritsparen. Denn dafür ist der Yaris gemacht, beim Autobahn-Rasen fühlt sich der Kleine nicht wohl. Da meldet sich der 1,5-Liter Vierzylinder dann merklich zu Wort. Auch Gas geben soll beim kleinsten Hybrid gelernt sein. Das stufenlose Automatikgetriebe ist nämlich vor allem eines: laut. Neutral sind hingegen Fahrwerk und Lenkung, das Platzangebot unterscheidet sich nicht von jenem des „Originals“.
Und auch im Innenraum müssen keine Abstriche in Kauf genommen werden. Die Ausstattung und der Komfort sind gut, nur das in Hülle und Fülle verbaute Hartplastik ist wenig geschmackvoll.
Sinnvolles Alltagsauto
Alles in allem bekommt Kunde beim Yaris Hybrid aber vor allem eines: ein sparsames und sinnvolles Alltagsauto mit Öko-Siegel. Was will man mehr?


Fakten
» Motor/Antrieb: 1,5-Liter Vierzylinder VVT-i Hybrid, stufenloses Automatikgetriebe, 75 PS Leistung, 111 Nm max. Drehmoment; Elektromotor: 60 PS Leistung, 169 Nm max. Drehmoment, Nickel-Metallhydrid-Batterie
» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 11,8 Sekunden; Spitze: 165 km/h; Verbrauch: 3,5 Liter (79 g CO2/km); Testschnitt: 4,5 Liter
» Preis: ab 17.580 Euro; Testauto: 20.220 Euro (Lounge-Ausstattung)