Michael Gasser

Kommentar

Michael Gasser

Rote Ampel für Raser

Motor / 08.02.2013 • 12:50 Uhr

Schnellfahrer sind eine Gefahr im Straßenverkehr. Sie gehören eingebremst. Die Art und Weise, wie man gegen Raser vorgeht, ist in Europa allerdings sehr unterschiedlich. In Österreich sind flotte Autofahrer eine beliebte Einnahmequelle für den Staat. So lauert die Exekutive ihren Opfern regelrecht auf. Ein bisschen hat man das Gefühl, dass jeder willkommen ist, der hurtig ums Eck biegt. Die Strafen sind entsprechend hoch.

Einen gänzlich anderen Ansatz haben die Portugiesen. Ganz im Süden Europas haben sie ein sehr wirkungsvolles Mittel gegen Schnellfahrer: eine rote Ampel. Überall dort, wo Raser eine Gefahr für andere darstellen, misst ein Radar die Geschwindigkeit. So etwa bei Ortseinfahrten. Wer es eilig hat, wird sofort bestraft. Eine Ampel, wenige hundert Meter von der Geschwindigkeitsmessung entfernt, schaltet auf Rot. Es heißt: bitte warten.

Die rote Ampel erzieht Autofahrer, weil sie Zeit kostet. Das schmerzt Schnellfahrer und sorgt für Sicherheit an gefährlichen Übergängen. Auch in anderen südlichen Ländern setzen die Behörden auf Prävention. In Italien und Spanien weisen Warnschilder auf Radargeräte hin. Wer jetzt noch schnell fährt, ist selber schuld.

Wenn es um Sicherheit im Straßenverkehr geht, dann sind das vernünftige Ansätze. Wenn es ums Abkassieren geht, ist unser System freilich effizienter.

michael.gasser@vn.vol.at, 05572/501-265