
Deshalb sorgt die Rote Karte gegen Domenik Schierl für Redebedarf
Mader-Elf zitterte sich im Cup-Erstrundenspiel beim RLW-Klub Kuchl zu einem knappen 3:2-Sieg.
KUCHL Austria Lustenau hat sich in der ersten Runde des ÖFB-Cups mit einem knappen 3:2-Auswärtssieg beim Regionalliga-West-Tabellenachten SV Kuchl durchgesetzt. Trainer Markus Mader sprach danach offen von einem glücklichen, aber wichtigen Weiterkommen. Seine Mannschaft begann zwar stark, tat sich aber im Verlauf der Partie schwer, individuelle Lösungen im Zentrum zu finden.



Schon nach sechs Minuten ging Lustenau in Führung: Ein Kuchl-Verteidiger rutschte auf dem nassen Rasen weg, Jastremski nutzte die Chance eiskalt und traf sehenswert ins rechte Kreuzeck. Doch der Favorit konnte die frühe Führung nicht festigen. Nach einem schnellen Gegenstoß gelang Justin Mühlbauer der Ausgleich (13.). Das 2:1 für Kuchl in der 63. Minute war eine klare Fehlentscheidung: Austria-Verteidiger William Rodrigues spielte im Strafraum gegen Mühlbauer deutlich den Ball, dennoch entschied Schiri René Klettlgruber auf Elfmeter. Nico Schiedermeier verwandelte.


Fussball
Uniqa ÖFB Cup
1. Runde
SV Kuchl – SC Austria Lustenau 2:3 (1:1)
Kuchl, Andreas Wimmer-Arena, 650 Zuschauer, SR Rene Kettlgruber
Torfolge: 6. 0:1 Jastremski, 13. 1:1 Mühlbauer, 63. 2:1 Schiedermeier (Foulelfmeter), 75. 2:2 Delaye (Elfer), 90. 2:3 Haris Ismailcebioglu
Rote Karte: 44. Dominik Schierl (Austria Lustenau)
SC Austria Lustenau (4-2-2-2): Böhm; Gmeiner, William, Maak (65. Voisine), Ibertsberger (90./+5 Rouquette); Gorzel, Wade (46. Koc); Delaye, Ismailcebioglu (90./+6 Akbulut); Lahne (65. Au Yeong), Jastremski
Austria hatte mehr Spielanteile, fand kaum Tempo oder klare Chancen. Erst in der Schlussphase kam Druck auf. In Minute 75 brachte Kuchls Tormann Jastremski im Strafraum regelwidrig zu Fall – den fälligen Strafstoß verwandelte Sacha Delaye sicher zum 2:2.

Als vieles auf eine Verlängerung hindeutete, entschied ein starker Einzelmoment das Spiel: Haris Ismailcebioglu setzte sich auf der rechten Außenbahn durch, ließ mehrere Gegenspieler stehen und traf in der 90. Minute mit einem wuchtigen Schuss ins lange Eck zum 3:2-Sieg. Sehr zur Freude der vielen Austria-Anhänger.

Nicht im Aufgebot stand Neuzugang Ibrahim Quattara – ihm fehlte noch die Spielgenehmigung und er konnte daher nicht zum Debüt im Austria-Dress kommen. Auch Kapitän Pius Grabher musste mit einer Oberschenkelverletzung beim Aufwärmen kurzfristig passen.

Für Gesprächsstoff sorgte zusätzlich die Rote Karte gegen Cup-Ersatztorhüter Domenik Schierl. Was war passiert? Kurz vor der Pause wurde er mit Rot in die Kabine geschickt, weil er als Ersatzspieler kein Überziehleiberl getragen hatte und vom Unparteiischen für einen Teambetreuer gehalten wurde. Was wiederum für Redebedarf nach dem Schlusspfiff sorgte. Der Schiedsrichter habe seinen Fehler eingesehen, erklärte Coach Markus Mader gegenüber den VN, und er habe dies in seinem Spielbericht vermerkt. Die Gelbe Karte wäre laut dem Referee die richtige Entscheidung gewesen. Dennoch wird sich der BL-Strafsenat am Montag mit dem Ausschluss und der Begründung dafür auseinandersetzen müssen. Im Lager der Lustenauer hofft man nun auf eine nachträgliche Streichung der Roten Karte, sodass Schierl zum Ligastart bei Liefering wieder im Tor stehen kann.

Austria Lustenau steht damit in der zweiten Runde – zuletzt war man vor zehn Jahren in Runde eins ausgeschieden, mit 1:3 in Lankowitz. VN-TK