Eine Leistungsschau auf koreanisch

Flaggschiff als Vollhybrid: Kia hat den Optima zum Technologieträger gemacht.
Kia. Wenn man über Kia spricht, dann meist oberflächlich. Schuld daran ist Designer Peter Schreyer, der mit seinen Entwürfen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das ist auch beim Flaggschiff Optima so. Da fährt ein richtig schickes Auto vor, das jedem Europäer die Stirn bieten kann. Doch die Koreaner wollen mehr: mit dem Optima Hybrid will man sich mit der weltweiten Konkurrenz auch technisch auf Augenhöhe zeigen.
Eine Leistungsschau also, von der der Kunde profitiert. Unter dem schmucken Blechkleid arbeitet ein Parallelhybrid-System, das jüngst umfangreich überarbeitet wurde. Die Kraft der zwei Herzen: bei Kia kümmert sich ein Zweiliter-Benziner mit 150 PS Leistung und 180 Nm Drehmoment für die motorische Grundversorgung. Ergänzt wird das Angebot um einen 35 Kilowatt starken Elektromotor. Das maximale Drehmoment im Zusammenspiel der beiden Antriebe liegt bei 319 Newtonmeter. Die Systemleistung beträgt 177 PS. Und so sind denn auch die Fahrleistungen ordentlich. Die sportlich gezeichnete Limousine beschleunigt in 9,4 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 190 km/h. Und dabei liegt der Normverbrauch bei lediglich 5,1 Litern (6,1 im VN-Test). Antriebsseitig fällt lediglich die Zeitverzögerung beim „Gas-Befehl“ im Drehzahlkeller unangenehm auf. Ansonsten bietet der Optima Hybrid ein stimmiges Zusammenspiel der beiden Motoren und des 6-Gang-Automatikgetriebes.
Eine repräsentative Limousine mit zukunftsweisender Technik zu einem Kampfpreis von 37.290 Euro: Kia bringt seinen Technologieträger für faires Geld unters Volk.
Und Sorge, dass die Technik noch nicht reif für den Masseneinsatz ist, haben die Koreaner auch nicht. 7-Jahre- oder 150.000-Kilometer- Herstellergarantie sind eine selbstbewusste Ansage.
Was den Optima Hybrid negativ vom herkömmlich motorisierten Modell unterscheidet, ist das Platzangebot im Kofferraum. So verfügt er nach der umfassenden Überarbeitung jetzt zwar über 381 Liter Ladevolumen. An die 505 Liter des Basismodell kommt er aber nicht heran. Und auch die Durchreiche ist aufgrund der eingebauten Batterie im Heck nur bedingt nutzbar.
Das alles ändert allerdings nichts daran, dass Kia mit dem Optima Hybrid ein kräftiges Zeichen setzt. Die Koreaner können nicht nur schöne Autos bauen, sondern technologisch auch sehr gute.
Das Flaggschiff mit der Zukunftstechnik erweist sich als ausgereift und ist eine attraktive Alternative zu Limousinen mit herkömmlichem Antrieb. Eine echte Empfehlung, das steht außer Frage.




Fakten
Motor/Antrieb: 2-Liter-Benzinmotor mit 150 PS Leistung, 180 Nm Drehmoment, E-Motor mit 35 Kilowatt; Systemdrehmoment 319 Nm; Systemleistung 177 PS; 6-Gang-Automatikgetriebe
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 9,4; Spitze 190 km/h; Verbrauch 5,1 l (119 g CO2/km); Test: 6,1 l
Preis: 37.290 Euro