Kunde gibt Tempo vor
In Genf stehen seit Montag die neuesten Automodelle. Sie werden in den nächsten Wochen und Monaten zu den Händlern rollen. Ausgedacht wurden sie von der Industrie allerdings schon vor Jahren. Das hat mit der langen Vorlaufzeit für die Entwicklung zu tun.
Geschmäcker und Kundenbedürfnisse ändern sich allerdings immer schneller. Darauf werden sich die Hersteller einstellen müssen. Die Industrie müsse schneller und flexibler agieren und die richtigen Autos mit der richtigen Technologie zum richtigen Zeitpunkt anbieten, sagt VW-Vorstandschef Martin Winterkorn. Mit anderen Worten: Die Kunden geben in Zukunft das Tempo vor.
Neue Kundenwünsche stellen, so Winterkorn, die Modellzyklen infrage. Das wird gravierende Änderungen zur Folge haben. Bisher war das einfach: Ein Auto, das 2014 neu auf den Markt kam, erhielt vier Jahre später eine technische und optische Auffrischung (Facelift) und nach sieben bis acht Jahren einen Nachfolger.
Autos werden immer mehr zu mobilen Computern. Da sind Zeitspannen von vier bis acht Jahren Ewigkeiten. Die Rechenleistung der Infotainmentsysteme ist oft schon bei der Auslieferung des ersten Fahrzeuges überholt.
Und wer weiß schon heute, was sich Kunden in vier Jahren wünschen. Ohne Kristallkugel ein Ding der Unmöglichkeit.
michael.gasser@vorarlbergernachrichten.at, 05572/501-265
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