Brummbärchen in Lack und Leder

Motor / 14.03.2014 • 12:18 Uhr
Der Crossover überzeugt in der Kombination aus Diesel, Allrad und Automatik sehr. Fotos: VN/Steurer
Der Crossover überzeugt in der Kombination aus Diesel, Allrad und Automatik sehr. Fotos: VN/Steurer

Diesel, Allrad und Automatik gehen im ASX von Mitsubishi eine gediegene Allianz ein.

Mitsubishi. Iwasaki Yatarō war Samurai. Schwertkämpfer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein richtig „wilder Hund“. Mit sieben Monaten Gefängniserfahrung und aus bitterarmen Verhältnissen. Dieser Mann hat im März 1873 Mitsubishi gegründet. Dass seine Nachfolger heute ausgerechnet in Zeiten, in denen alles vom Downsizing spricht, ihren Geländewagen mit Automatik und dickem 2,2-Liter-Diesel auf die Piste jagen, hätte ihm sicher gefallen.

Da wird viel geboten

Da steht er also. Mit schicker Leder-Innenausstattung und zahlreichen Extras. Fühlt sich gut an. Irgendwie edel. Die Armaturen sind so angenehm schlicht, dass man auf dumme Gedanken kommen könnte. Hat der am Ende wenig zu bieten? Von wegen. Elektronische Sitzverstellung, Touchscreen-Navi mit großem Bildschirm. Ein riesiges Panorama-Glasdach erzeugt Papamobil-Gefühle. USB-Audioschnittstelle, Klimaautomatik, ein schlüsselloses Schließ- und Startsystem bietet der Instyle auf und Stauraum bis zum Abwinken.

Aber eigentlich geht‘s ja um was anderes. Die Kombination Automatik und Diesel zum Beispiel. Letzterer ist etwas laut. Dröhnt satt ab 4000 Touren. Die 150 Pferdestärken kommen dafür ohne jede Verzögerung zur Geltung.

Auf die Straße übertragen wird die Motorleistung durch das Allradsystem AWC, das die Drehmomente flexibel auf beide Achsen verteilt und somit für beste Traktion auf unterschiedlichen Fahrbahnoberflächen sorgt. Das klappt wirklich wie am Schnürchen. Per Knopfdruck wird von Frontantrieb auf 4WD umgeschaltet, drückt man noch einmal, schenkt einem das System eine Extraportion Drehmoment für die Hinterachse.

Und der Verbrauch? Ist akzeptabel. Im Test lag er bei etwas über sechs Liter.

Die Sechsgang-Wandlerautomatik erweist sich übrigens als sehr konservativ und selbst dann etwas träge, wenn der Fahrer die Schaltpaddel am Lenkrad verwendet. Dafür trifft sie ihre Wahl butterweich, fast vornehm, sozusagen. Taugt der fürs Gelände? Mitsubishi sammelt seit Jahrzehnten Allrad-Know-how, das spürt man auch. Deshalb gestalten sich Ausflüge in den Matsch als ersprießliche Abwechslung zum grauen Asphalt-Alltag.

Das Innenleben zeigt sich nobel und schlicht.
Das Innenleben zeigt sich nobel und schlicht.
Außen kommt er bullig daher.
Außen kommt er bullig daher.
Negativ: Keine Start-Stopp-Automatik, und die Topversion ist ziemlich teuer.
Negativ: Keine Start-Stopp-Automatik, und die Topversion ist ziemlich teuer.
Positiv: Das Mitsubishi Allradsystem AWC sorgt auf jedem Untergrund für optimale Traktion - eine Wucht.
Positiv: Das Mitsubishi Allradsystem AWC sorgt auf jedem Untergrund für optimale Traktion – eine Wucht.

Fakten

» Motor/Antrieb: 4-Zylinder-Turbodiesel, 2268 ccm, 6-Gang-Automatik, Allradantrieb

» Fahrleistung/Verbrauch: 110 kW (150 PS)/4000/min Drehmoment 360 Nm/ 1500/min, Spitze 190 km/h, 0–100 km/h 10,8 sec., Verbrauch 5,8 l/100 km (Test 6,3 l), CO2 153 g/km

» Preis: 37.290 Euro