Wenig Stress für die Piloten

Motor / 04.04.2014 • 11:54 Uhr
Praktischer Allrounder, der noch ganz und gar nicht in die Jahre gekommen ist. Fotos: werk
Praktischer Allrounder, der noch ganz und gar nicht in die Jahre gekommen ist. Fotos: werk

Hohe Erwartungen. Bis dato spricht alles dafür, dass sie der Allrad-Audi A4 Avant erfüllen kann.

Audi. Größtenteils jedenfalls. Hat ja auch einen ausgezeichneten Ruf, der Zeitgeist-Kombi mit dem sagenhaften quattro-Antrieb. Ob außen oder innen, der Kombi kommt immer noch im Premium-Look daher. Auch wenn ihn vor allem seine deutschen Hauptkonkurrenten gehörig unter Druck setzen und zu einer Neuauflage herausfordern (demnächst), zählt der Ingolstädter nach wie vor zu den Besten seiner Klasse. Das ist ein erstes Fazit, nachdem sich unser Testexemplar bereits auf der Langstrecke zu bewähren hatte.

Und genau dort zeigt der A4 mit dem Rucksack seine besonderen Qualitäten, auch unter erschwerenden Umständen. Etliche hundert Kilometer zwar, alles an einem Stück mit höchst bescheidenen Pausen. Aber man klettert erstaunlich fit aus dem ziemlich maßgeschneiderten Audi-Gestühl.

Es nervt nichts am schlanken Lastenträger, sofern man seine Ladekapazität nicht überschätzt. Wenn Stress aufkommt, dann höchstens wegen der ständig wechselnden Tempolimits, besonders auf deutschen Autobahnen, sowie den mittlerweile ungezählten Radarmessstellen. Und was es da sonst noch alles an Kontrollfallen zu erahnen gilt.

Da kann der Audi nichts dafür. Er kann höchstens was dafür, dass er so (zeitlos) schön ist. Das Design wurde mit der letzten Auffrischung noch klarer und markanter. An der Front sind die horizontalen Linien stärker betont, die Motorhaube wölbt sich kräftiger. Die oberen Ecken des Singleframe-Grills sind angeschrägt, die Querrippen und die Audi-Ringe treten dreidimensional hervor. Die Unterkante der Scheinwerfer zieht eine leichte, schwungvolle Welle. So wie die am Bregenzer Molo. Ein erwärmender Anblick.

„Wohlfühl-Cockpit“

Fein aufbereitet: der Innenraum. Viele Bedienelemente tragen schmale Chromspangen. Optimal gestylt dienen das Lederlenkrad, multifunktionell, aber nicht überlastet, und der Lenkstockhebel dem Wohlbefinden im Cockpit. Wichtig, da wir es ja mit einer manuellen Sechsgangschaltung zu tun haben. Vom Schalthebel weg fugenlose Präzision, optimale Abstufung. Mehr kann man von einem Schaltgetriebe kaum verlangen.

Der mitunter sperrige Zündschlüssel nach Art des Hauses lechzt nach Einfühlungsvermögen. Dafür kommt die Audi-MMI Navigation plus mit vier Tasten aus. Sie stellt keine besonderen Anforderungen an die Geduld der Piloten. Klimatisierung, Belüftung, Sitzheizung, all dies funktioniert tadellos und, durchaus nicht selbstverständlich, ohne speziellen Bedienungsaufwand. Im nächsten Fahrtenbuch-Eintrag im kommenden Monat steht, was wir am quattro-Antrieb unseres Audi besonders schätzen.

Eindruck: Ein Allrounder auf höchstem Niveau;Minus: Der Verbrauch von 7,4 l ,,riecht“ nicht nach Rekord.
Eindruck: Ein Allrounder auf höchstem Niveau;
Minus: Der Verbrauch von 7,4 l ,,riecht“ nicht nach Rekord.
Das Cockpit: Übersichtlich und gut.
Das Cockpit: Übersichtlich und gut.
Zeitlos schönes Design, auch von hinten.
Zeitlos schönes Design, auch von hinten.

Fakten

» Motor/Antrieb: Vierzylinder-Turbodiesel, 1968 ccm, 150 PS, 320 Nm; Sechsgang-Schaltgetriebe

» Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 8,6 Sekunden, Spitze 206 km/h; 5,3 l (138 g CO2/km)

» Preis: 42.050 Euro, Testfahrzeug 44.886 Euro

Dauertest, 2. Teil

» Gefahrene Testkilometer: 4493

» Aktueller Testverbrauch: 7,4 l

» Defekte: keine