Mazda-Offensive in Südosteuropa

Motor / 11.04.2014 • 11:13 Uhr
Auch der Launch des Mazda3 habe zum Erfolg beigetragen, ist sich Mazda-CEO Kerle sicher. Foto: Mazda
Auch der Launch des Mazda3 habe zum Erfolg beigetragen, ist sich Mazda-CEO Kerle sicher. Foto: Mazda

Auch in Österreich Wachstum trotz stagnierendem Gesamtmarkt verzeichnet.

Klagenfurt. Es ist ein internationales Waren-Drehkreuz, das Mazda Austria in Klagenfurt aufgebaut hat. Die Lagerhalle des Unternehmens gleicht mit ihren 7000 Quadratmetern einem Terminal für Ersatzteile. Vor den zahlreichen großen Toren warten die Lkw auf ihre Ladung, sodass sie rechtzeitig am frühen Nachmittag in eines der 17 Länder, die Mazda Austria bedient, aufbrechen können. Rund 550.000 Ersatzteile werden jährlich an- und wieder abgeliefert. Das Lager in Klagenfurt ist neben jenem in Brüssel das einzige, das in Europa noch aufrechterhalten wurde. Dazu trugen laut Mazda-Austria-Geschäftsführer Günter Kerle sowohl die effizienzsteigernde Arbeitsweise bei als auch die Strategie, die Fühler des Unternehmens bereits zu Beginn der 1990er nach Südosteuropa auszustrecken.

Auf diese Region will der Auto- und Ersatzteilehändler auch künftig seinen Schwerpunkt setzen. „Wenngleich die Geschäfte in einigen östlichen Märkten noch nicht so blühend sind, sind sie vielversprechend. Der Frühling kehrt dort wieder zurück. Die Automärkte springen an“, betont Kerle. In Österreich hingegen sei der Markt bereits ausgeschöpft. Dennoch verkaufte Mazda im Fiskaljahr 2013/2014 rund 10.050 Autos in der Alpenrepublik und konnte damit trotz eines stagnierenden Gesamtmarktes den Autoabsatz um 16,7 Prozent steigern.

In diesem Geschäftsjahr verfolgt das Unternehmen das Ziel, in Österreich erneut über 10.000 Autos an den Mann oder die Frau zu bringen. Den nächsten Schub erwartet sich Kerle dann mit der Modelloffensive 2015, wozu etwa der Mazda 2 und der MX5 zählen werden.

Eine ganze Region holt auf

Nach Jahren der Krise hole Südosteuropa nun aber sukzessive auf, so CSEE-Verkaufsdirektor Heimo Egger. Bereits 6700 Fahrzeuge exportierte das Unternehmen im Fiskaljahr 2013/2014 in diese Region. Während dort erst 29 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt wird, soll sich die Quote angesichts des Wachstumspotenzials in der Region in den nächsten fünf Jahren in Richtung 50 Prozent bewegen. Sowohl Mazda-Austria-Chef Kerle als auch sein Verkaufsdirektor Egger sind überzeugt, dass dies gelingen wird. Südosteuropa sei schließlich auf der Überholspur. Das Umfeld in der Region begünstige eine erfolgreiche Wachstumsstrategie. Dazu trage das dort steigende Bruttoinlandsprodukt, der alternde Autobestand und die geringe Autodichte bei, so Egger, der zusätzlich einen Vergleich zu Österreich aufzeigte: Kamen im Vorjahr hierzulande 37 Neuwagenkäufe auf 1000 Einwohner, betrug die Zahl der Neuanschaffungen etwa in Rumänien oder Ungarn nur rund drei bzw. sechs Neukäufe. Der Markt habe großes Potenzial. Und da Mazda mit lokalen Händlern zusammenarbeite und nicht allzu große Investitionen in Südosteuropa zu tätigen habe, stehe das Unternehmen auch keinem zu großen Risiko gegenüber.

Verkaufstrainings

Wichtig sei es aber, die Mazda-Techniker in allen 17 Ländern zu schulen. „Die Techniker müssen etwa verstehen, dass sie Dienstleister sind“, so Kerle. Die Kundenzufriedenheit sei das höchste Gut. Da müsse in Südosteuropa noch aufgeholt werden. Dort gebe es zwar viele Neukunden, diese müssten aber zuerst im Sinne der Kundenloyalität noch an die Werke gebunden werden. Daher würden nicht nur die Kundendienstberater – auch aus Österreich – von einem Lehrer der HotelSchool Den Haag für ein kundenfreundliches Auftreten trainiert. Auch alle Techniker müssten an Schulungen in einem der beiden Trainingszentren in Kärnten und der Slowakei teilnehmen, erklärt Mazda-Logistikchef Robert Böck. Eine weitere Verbesserung sollen zudem die neu gestalteten Schauräume bringen, die bereits im zweiten Halbjahr 2014 umgesetzt werden, so Kerle.

Der Frühling kehrt in die östlichen Automärkte zurück.

Günter Kerle, CEO Mazda Austria
Eine internationale Drehscheibe: Mazda Austria beliefert von Klagenfurt aus Händler in 17 Ländern. Foto: Mazda
Eine internationale Drehscheibe: Mazda Austria beliefert von Klagenfurt aus Händler in 17 Ländern. Foto: Mazda

Mazda Austria

Von Klagenfurt aus versorgt Mazda Austria insgesamt 507 Händler in 17 Ländern (Österreich, Italien, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Montenegro, Kosovo, Bosnien, Mazedonien, Moldawien, Albanien, Türkei) mit Autos, Ersatzteilen und Mobilitätsservice. Im Fiskaljahr 2013/2014 wurden 16.750 Mazda-Neuwagen verkauft, der Umsatz lag bei 368,5 Millionen Euro.