Sich mit zeitloser Qualität gut im Mittelfeld halten

Motor / 05.09.2014 • 14:24 Uhr
Der Outlander: Weit mehr Familienauto als wilder Geländewagen. Fotos: VN/Steurer
Der Outlander: Weit mehr Familienauto als wilder Geländewagen. Fotos: VN/Steurer

Mitsubishis SUV von zeitloser Erscheinung rollt jetzt mit einer feinen Automatik daher.

Mitsubishi. (VN-tm) „Ist das denn dein Schiff?“ Wer solche Fragen vergnüglich bejaht, stellt dem apostrophierten fahrbaren Untersatz ein gutes Zeugnis aus. Schließlich stehen in Zeiten allgemeiner Sparzwänge die dicken Pötte unter den Autos alles andere als hoch im Kurs.

Aber mit dem Outlander hat Mitsubishi einen der sparsamsten Gesellen seiner Klasse auf die Straße gestellt: Nur 5,8 Liter Verbrauch verheißt das Werk, geworden sind’s dann 6,1. Für ein 1,6-Tonnen-SUV mit Allradantrieb und zumindest theoretisch sieben Sitzen ist das schon sehr beachtlich. Und sonst? Haben wir vor allem die Schubkraft der 150 PS sehr genossen. Bei Zwischensprints macht sich der Diesel mächtig bemerkbar. Tritt man das Pedal durch, geht das Triebwerk für einen Augenblick in sich, aber dann . . . Seine absolute Stärke liegt freilich im komfortablen, zeitlosen Dahintuckern. Nicht zufällig offeriert der Outlander den Fahrmodus „Eco“: Auf Knopfdruck verringert die Motorsteuerung da Leistung und Klimatisierung. Grüne Blätter in der Instrumentenanzeige loben den Piloten für seine saubere und umsichtige Fahrweise.

Die Lenkung ist vielleicht ein wenig schwammig geraten, dafür federt das Fahrwerk höchst erbaulich alle Unebenheiten einfach weg. Das gelingt umso charmanter in der Sechs-Gang-Automatik des Testfahrzeugs: Optional lässt sich der 2,2-Di-D-Diesel mit einem variablen Allradantrieb inklusive Sperrdifferenzial an der Hinterachse sowie Automatikgetriebe koppeln. Das lohnt sich. Nur die Schaltwippen am Lenkrad, die vermutlich jene beruhigen sollen, die es einfach nicht lassen können, wirken in der gemütlichen Familienkutsche doch ziemlich deplatziert.

Allzweckwaffe

Denn der Mitsubishi Outlander ist weder Rennwagen noch Geländetiger, sondern ein ganz normaler SUV. Mit seiner hohen Gürtellinie flößt er Vertrauen ein. Die nach hinten leicht abfallende Dachlinie gibt ihm gar eine kecke Note. Die einst freistehende Dachreling hat sich inzwischen niedergelegt. So entstand ein hübscher Familientransporter. Insgesamt nichts Umwerfendes, aber der Outlander der dritten Generation dürfte so schnell nicht aus der Mode kommen.

Wer die teuerste Variante wählt, erhält mit dem Instyle unter anderem Xenonlicht, Ledersitze, Navigation, Rückfahrkamera, Schiebedach und sogar eine elektrische Heckklappe mitgeliefert. Dann hat der Outlander auch eine dritte Sitzreihe, wenngleich ganz hinten nur mehr Kinder wirklich bequem Platz finden dürften. Die von uns getestete Intense-Version lässt das Navi missen. Dafür sind Klimaautomatik, CD-Radio mit USB-Schnittstelle, Tempomat, ein schlüsselloser Zugang sowie die Start-Stopp-Automatik immer an Bord.

Der kräftige Diesel macht Spaß.
Der kräftige Diesel macht Spaß.
Innen ist er erstklassig verarbeitet.
Innen ist er erstklassig verarbeitet.

Fakten

Motor/Antrieb: 2-Liter-Diesel mit 2268 ccm, 110 kW (150 PS), max. Drehmoment 360 Nm zwischen 1500 und 2750 U/min

Fahrleistung/Verbrauch: 0-100 km/h in 11,7 s, Spitze 190 km/h, Verbrauch: 5,8 Liter/ 100 km (Test 6,1 l), CO2: 153 g/km

Preis: In der Intense-Version35.890 Euro, Safety-Pack 2000 Euro