Individuell im Konzept und beim optischen Auftritt

Crossover-Modell aus Korea: Der Kia Soul bringt Abwechslung ins Straßenbild.
Kia. Der Kia Soul ist kein Auto, das einem auf Anhieb gefallen muss. Es ist eines, das auffällt, das Abwechslung ins Straßenbild bringt. Das aber auch polarisiert. Es gefällt, oder eben auch nicht. Und das macht den Kia Soul spannend, weil er nichts mit Beliebigkeit zu tun hat. Mancherorts hat das Crossover-Modell aus Korea bereits Kultstatus. Den hat sich der Soul der ersten Generation für seinen optischen Auftritt verdient. Die technische Mitgift war allerdings eher bescheiden.
Mit der zweiten Modellgeneration, die Anfang Jahr in Österreich Premiere feierte, hat Kia bei der Technik nachgelegt. Basis ist eine komplett neue Plattform, die ganz neue Möglichkeiten bietet. Die Karosserie ist jetzt deutlich steifer. Hochfester Stahl und andere Maßnahmen sollen bei der Verwindungssteifigkeit eine Verbesserung um 29 Prozent zum Vorgänger gebracht haben, verspricht der Hersteller. Wie auch immer so etwas berechnet wird: Der neue Soul zeigt sich im Test beim Handling deutlich verbessert. Die Fahrdynamik hat ebenso gewonnen wie der Fahrkomfort. Die Fortschritte sind bemerkenswert. Kultstatus für die Agilität wird aber auch die zweite Modellgeneration keinen erlangen.
Schwächen ausgebügelt
Bei den Fahreigenschaften wurden also die gröbsten Schwächen ausgebügelt. Gleichzeitig wurde an den Stärken weiter gearbeitet. So wurde der unverwechselbare Charakter des Soul weiter geschärft. Breite Schultern, markante Fenstergrafik, hoch positionierte Rückleuchten – die wesentlichen Merkmale, die den Soul auszeichnen, sind geblieben. Vorn hat die neue Modellgeneration einen großen, trapezförmigen Lufteinlass erhalten. Weit außen platzierte Nebelscheinwerfer lassen ihn zudem breiter und damit auch sportlicher wirken. Neu ist auch die „Tigernase“ der Kia-Studie Track’ster, die 2012 erstmals gezeigt wurde.
Gutes Raumgefühl
Der Kia Soul wirkt aber nicht nur optisch breiter und größer, sondern ist auch in den Abmessungen gewachsen. Um zwei Zentimeter in der Länge (4,14) und 1,5 Zentimeter in der Breite (1,8) hat der Soul zugelegt. Da gleichzeitig auch der Radstand größer ist, haben sich die Platzverhältnisse im Innenraum ebenfalls verbessert. Je ein paar Millimeter mehr Bein- und Kopffreiheit sowie mehr Platz im Kofferraum lassen die Neuauflage geräumiger wirken. Wenn man so möchte: Der Kia Soul ist erwachsen geworden. Der Innenraum präsentiert sich aufgewertet, die Materialanmutung ist ganz ordentlich. Einiges an Hartplastik ist verschwunden – aber längst nicht alles.
Das Antriebsangebot ist bescheiden. Nur ein Benziner und ein Dieselaggregat stehen zur Wahl. Die VN sind im Test den Selbstzünder gefahren. Der macht zwar an sich eine gute Figur, für emotionale Momente reicht er aber nicht. Ein Normverbrauch von 5 Litern ist hingegen ordentlich. Auch der Praxiswert von 6,2 Litern geht in Ordnung.
Fazit: Ein Auto für Individualisten, die Wert auf einen besonderen Auftritt legen.




Fakten
Motor/Antrieb: 1,6-Liter Dieselmotor mit 126 PS; 260 Nm Drehmoment, 6-Gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 11,2 Sekunden; Spitze 180 km/h, Verbrauch 5 l (132 g CO2/km); Testverbrauch 6,2 l
Preis: ab 19.140 Euro; Testwagen 24.440 Euro.