Kurz und praktisch und auch noch ziemlich fesch

Kompakt und sparsam. Nur bei der Sicherheit wird beim Polo nicht gespart.
VW. Gleich zu Beginn die gute Nachricht: Wir haben nicht alle Assistenzsysteme des VW Polo gebraucht. Vor allem nicht die serienmäßige Multikollisionsbremse. Aber im Fall des Falles hätte sie das Fahrzeug nach einem Unfall automatisch abgebremst, um eine Folgekollision zu verhindern. Gut zu wissen, dass der Polo das kann. Noch besser, dass er sein Können nicht unter Beweis stellen musste. Insgesamt haben sie in Wolfsburg den Polo mit einer Vielzahl an Assistenzsystemen aufgerüstet, wie man es sonst nur in höheren Fahrzeugklassen kennt. Einiges davon serienmäßig, anderes optional. Bei der Sicherheit wird nicht gespart, auch nicht im Kompakt-Segment. Dafür gebührt Lob.
Wie auch für das schicke Äußere. Das Design entwickelt sich bei VW nur in kleinen Schritten. Evolution statt Revolution nennt man das. Und je länger man sich den Polo ansieht, umso mehr gefällt er. Eben weil das Design-Team Linien mit Bedacht gezogen hat. Kein unnötiger optischer Firlefanz, damit der Polo auch noch in ein paar Jahren fesch daherkommt. Das ist große Design-Kunst. Und auch innen macht der Kleine richtig was her. Die Materialien wirken hochwertig, wie auch die Verarbeitungsqualität. Für ein Fahrzeug unter vier Metern ist das Platzangebot ordentlich. Das trifft auch auf den Kofferraum zu.
Breites Antriebsspektrum
VW bietet beim Polo ein breites Antriebsspektrum. Zum Test haben die VN das kleinste Aggregat, ein Dreizylinder-Ottomotor mit nur einem Liter Hubraum ausgefasst. Dieses wird in zwei Leistungsstufen mit 60 und 75 PS angeboten. Die gute Nachricht: Unter der Motorhaube des Testautos tat dann wenigstens die stärkere Ausführung Dienst.
Die Erwartungshaltung an ein Aggregat mit nur 95 Nm Drehmoment und einer maximalen Leistung von 75 PS, die bei 6200 U/min anliegt, ist zugegebenermaßen nicht
die höchste. Was den Alltagsgebrauch anbelangt, ist die Leistung allerdings ausreichend. Und wenn man es nicht eilig hat, dann ist auch der Polo mit dem 1-Liter-Aggregat auch im Verbrauch zurückhaltend. VW gibt den Normverbrauch für die sparsame BMT-Version mit 4,8 Litern an. Im Test waren es ordentliche 6 Liter. Bewegt man den Polo etwa auf deutschen Autobahnen etwas zügiger, steigt auch der Verbrauch. Und dann würde man sich auch ein paar PS mehr wünschen, speziell wenn ein leichter Anstieg wartet. Aber das ist halt nicht das Metier des VW Polo mit dem 3-Zylinder-Motor. Die Leistungsdaten: 0 auf 100 in 14,3 Sekunden, Spitze bei 173 km/h.
Angetrieben werden beim Polo die Vorderräder, geschaltet wird manuell über ein Fünfgang-Schaltgetriebe. Hervorzuheben wäre noch das Fahrwerk, das für einen guten Komforteindruck sorgt.
Richtig gutes Kompaktauto
Der Polo in der jüngsten Generation ist jedenfalls ein richtig gutes Kompaktauto, das über ein breites Antriebs-angebot verfügt. Der kleine 1-Liter-Benziner ist nur eine Möglichkeit. Es gibt auch zahlreiche stärkere Vertreter. Wer allerdings keine zu großen Ansprüche an die Fahrdynamik stellt, für den reicht das 3-Zylinder-Aggregat allemal aus. Und der darf sich dann auch über niedrige Verbrauchswerte freuen.




Fakten
Motor/Antrieb: 1-Liter-Ottomotor mit 3 Zylindern, 75 PS Leistung, 95 Nm Drehmoment; Frontantrieb, manuelle 5-Gang-Schaltung
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 in 14,3 Sekunden, Spitze 173 km/h, 4,8 Liter Verbrauch (108 g CO2/km), Test: 6 Liter
Preis: ab 17.460 Euro; Testwagen: 19.141Euro