Hut ab vor dem pfiffigen Sternträger

Motor / 16.01.2015 • 14:02 Uhr
Ein feiner Kleiner mit Erlebniswert: Der kompakte GLA in dynamischer Optik macht auf Gute-Laune-Auto. Fotos: vn/steurer
Ein feiner Kleiner mit Erlebniswert: Der kompakte GLA in dynamischer Optik macht auf Gute-Laune-Auto. Fotos: vn/steurer

Der Allrad-Baby-Benz GLA drängt sich als leistungsstarker Wegbegleiter auf.

Mercedes. Alle Achtung! Die Kompakt-SUV-Klasse hat einen neuen Beau. Und, Hut ab! Das Vorzeige-Vehikel kommt aus der Autoschmiede von Mercedes-Benz. Was die Stuttgarter als jüngsten Ableger aus der neuen A-Klasse da auf die Räder gestellt haben, geht wahrlich als optischer Muntermacher fürs Marken-image durch.

Der erste Eindruck: schick in Schale und sportiv-trendy rollt der kleine Sternträger vor. Das Crossover-Modell GLA wirkt zweifelsohne kräftig, aber nicht zu bullig, ebenso zuverlässig wie übersichtlich und mit seinen runden Formen, die durch die Kanten in den Seitenflanken unterbrochen werden, durchaus urban.

So durchgestylt wie der 4,42 Meter lange SUV-Baby-Benz als Spätzünder im Boom-Segment der kleinen Soft-Offroader ins Rennen geht, soll er gleichsam den attraktiven Mix aus Alltagstauglichkeit und Abenteuerlust signalisieren.

Tatsächlich lässt es sich mit dem Allrad-GLA trittsicher auf Schlammpfaden entlanghecheln oder über Matschwiesen, Geröllpisten und auf Staubwegen vorwärtsrumpeln. Die Frage ist aber: Wollen das die stolzen Besitzer des munteren Gesellen im feinen Blechkleid überhaupt? Es ist schwer vorstellbar, dass ein völlig besudelt und befleckter GLA zur Grundreinigung in der Autowaschanlage vorfährt. So was passt einfach nicht zu dem Typ.

Der fesche Allrounder ist vielmehr etwas fürs spaßige Flitzen über kurvenreiche Landstraßen oder souveränes Touren auf der Autobahn. Das konnten wir im VN-Test mit dem GLA 250 4Matic spürbar erfahren. Der Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung sorgt etwa auf schadhaftem Fahrbahnbelag oder wenn es über pitschnasse Asphaltpisten geht für einen merklich durchgreifend sicheren Vortrieb. Das funktioniert in guter Harmonie mit dem 211 PS starken Turbotriebwerk, das in jeder Fahrsituation druckvoll loslegt.

Der GLA ist in der Gesamtschau ein fahraktiver Begleiter, der die Platz- und Transportbedürfnisse von vier Personen ausreichend erfüllt, bei fünfen wird es eher knapp. Das nicht wirklich üppige Stauvolumen von maximal 1235 Liter passt irgendwie zum dynamischen Auftritt des GLA, der eben kein Raumtransporter ist.

Aufgeräumter Innenraum: Alles sitzt und passt.
Aufgeräumter Innenraum: Alles sitzt und passt.
Aufreizend geformte Heckpartie.
Aufreizend geformte Heckpartie.
Negativ: Zutaten-Liste an Komfort- und Technikfeatures ist lang und treiben den Preis hoch, wenig Platz im Fond
Negativ: Zutaten-Liste an Komfort- und Technikfeatures ist lang und treiben den Preis hoch, wenig Platz im Fond
Positiv: spursicheres Allrad-Talent, hohe Verarbeitungsqualität, durch kräftigen Motor jede Menge SUV-Fahrspaß
Positiv: spursicheres Allrad-Talent, hohe Verarbeitungsqualität, durch kräftigen Motor jede Menge SUV-Fahrspaß

Fakten

Motor/Antrieb: 2,0-l-4-Zylinder-Turbobenziner, 211 PS, 350 Nm/1200 bis 4000 U/min, Vierradantrieb, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 7,1 Sek., Spitze: 230 km/h, 6,6 l (154 CO2/km), Testverbrauch:
8, 4 l Superbenzin.

Preis: Grundpreis: 42.330 Euro, Testwagen (AMG-Line) 64.761 Euro.