Menü mit sechs oder neun Gängen

Frisch angerichtet hat Honda den CR-V: neuer Diesel, neue Automatik und neue Optik.
Honda. Ein großer Wurf gelungen ist Honda mit dem 1,6-Liter-Dieselmotor. Kraftvoll, laufruhig und sparsam hat er mit seinen 120 PS im Civic – sowohl in der Schrägheck- als auch in der KombiVersion – debütiert. Der CR-V profitiert seit rund eineinhalb Jahren ebenfalls vom kleinen Selbstzünder. Jedoch nur als Fronttriebler. 120 PS und Allrad sind vortriebsseitig nicht unbedingt ein überzeugendes Gespann, trotz durchaus satten Drehmoments von 300 Newtonmetern. Wer bisher im CR-V 4×4 und Diesel wollte, musste den ebenfalls sehr feinen, doch nur Euro 5 zertifizierten 2,2-Liter-Selbstzünder wählen.
Um dem Diktat der seit Mitte September 2014 für neu produzierte Fahrzeuge verpflichtenden Euro-6-Norm gerecht zu werden, entwickelten die Honda-Motorentechniker auf Basis des 1,6-Liter-120-PS-Selbstzünders eine Version in einer höheren Leistungsstufe. Aufgeladen mit zwei Turbos leistet der 1600er 160 PS (Maximaldrehmoment: 350 Nm). Kombiniert ist das Aggregat grundsätzlich mit manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe, das gewohnt präzise ist und das Muskelspiel der neuen Leistungsstufe dynamik-fördernd begleitet. Ganz neu ist die Option auf eine Neungang-Wandlerautomatik, die von den Technikern in den unteren Gängen kurz-, in den hohen Gängen langstufig ausgelegt wurde. In der Praxis beeindruckt dieses Getriebe durch ultrakurze Schaltzeiten und so gut wie unmerkliche Übergänge zwischen den Gangstufen. Allerdings wirkt der Vortrieb minimal weniger reaktionsschnell als im Handschalter. Es ist jedoch eine Frage des Geschmacks und der Vorlieben, ob man lieber das Menü mit sechs oder mit neun Gängen wählt. Und des Preises: Der macht rund 2000 Euro Unterschied aus.
Frontdesign geschärft
Erster und vorerst einziger Nutznießer des neuen Diesels samt neuer Automatik ist der CR-V. Mit dem Debüt dieser Antriebstechnik Hand in Hand ging eine Überarbeitung des Honda-Kompakt-SUVs fürs Modelljahr 2015. Markantes Zeichen ist die Schärfung des Front-Designs samt neuer LED-Tagfahrlicht-Signatur. Auch die Grafik der Heckleuchten ist neu gezeichnet. Und im Interieur setzen jetzt nebst feineren Materialien Alulook-Dekorelemente sportliche Akzente. Außer an der Optik wurde auch an der Technik gefeilt: Das betrifft das Fahrwerk und die Lenkung, mit knackigerer Abstimmung, sowie die Geräuschdämmung. Sicherheitstechnisch wurde das Angebot an Fahrassistenz-Systemen ergänzt. Highlight ist der adaptive Abstandstempomat, der aus der Kooperation zwischen Frontkamera und Radarsensoren vorausschauend einbremsend agieren kann, etwa bei wilden Spurwechsel-Manövern anderer Verkehrsteilnehmer. Ebenfalls verfeinert wurde das Infotainment-System. Wer auf ein fix installiertes Navigationssystem verzichten und sich statt dessen via MirrorLink – Smartphone-Integration – leiten lassen möchte, der sollte derzeit ein Android-Gerät zur Hand haben, an der iOS-Kompatibilität wird noch gearbeitet.


Fakten
Motor/Antrieb: 1,6-Liter-Vier-
zylinder-Commonraildiesel, zwei Turbos, 160 PS, 350 Nm/permanenter Allradantrieb.
Preis/Marktstart: ab 35.945 Euro (manuelle Schaltung) bzw. ab 37.995 (Automatik, ab Juni lieferbar)/April