Proportionen müssen stimmig sein

Fescher, flippiger und frecher will Opel sein.Unverzichtbar dafür ist modisches Design.
Opel. „Begonnen hat es mit dem Insignia“, nennt Malcolm Ward jenes Modell, das bei den Rüsselsheimern einen Wendpunkt markiert hat. Den der Ablösung Opels vom Biedermann-Image, wie es in der ferneren und näheren Vergangenheit Kadett und Vectra verkörpert hatten. Mit dem sportlich geschnittenen Mittelklasse-Vertreter – als Limousine, besonders als Kombi – landete der Brite, der seit 2009 als leitender Direktor für Exterieur-Design für den äußerlichen Auftritt der Marke verantwortlich ist, einen Treffer, der mit einem „Auto des Jahres“-Titel gekrönt worden war.
Zuvor war Ward, der seit bald 25 Jahren für Opel/Vauxhall tätig ist, in erster Linie für Konzept-Studien zuständig gewesen, und es trägt unter anderem der aktuelle Zafira seine Handschrift. Unter seinem Regime vollzieht sich zur Zeit die Verjüngung der Marke, wobei der Adam ein markantes – fescheres, flippigeres und frecheres – Zeichen als bisher gesetzt hat, in all seinen lifestyligen Modell-Varianten, wie jüngst mit der Version „Rocks“. Der viersitzige Crossover, dessen Kunststoffbeplankung aus Österreich, vom Tiroler Unternehmen MS Design zugeliefert wird, dient als Plattform auch für Mode-Variationen textiler Art: Als Beweis dafür, dass auch „Opel Fashion kann“, präsentierte der oberösterreichische Jung-Couturier Emanuel Burger eine zum rockigen Adam passende Bekleidungs-Kollektion.
Modisch und langlebig
Abgesehen davon: Ein Mode-Statement zu setzen ist eine Sache. Modisches, das gleichzeitig aktuell und auch langlebig sein soll zu kreieren, das ist ein anderes Thema. Wie es umgesetzt werden kann, beschreibt Malcolm Ward wie folgt: „Erst einmal müssen die Proportionen stimmen.“ So tragen die dem Insignia folgenden neuen Modelle zwar dessen stilistische Grundzüge, doch sind diese transponiert auf die entsprechenden Dimensionen. Wobei der Brite ein Fan von glatten Flächen ist. „Da ist es die Kunst, spannende Akzente zu setzen.“
Wie unter anderem beim neuen Corsa. Der lieferte jüngst, mit Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner (115 PS) motorisiert, eine Leistungsprobe im Kühtai, Tirol. Er wird demnächst, als OPC, mit 207 PS aus einem 1,6-Liter-Turbobenziner zu einer (Hoch-)Leistungsprobe auf dem Markt starten (Preis: ab 22.590 Euro).
Modell-Offensive
Derzeit sorgen die Rüsselsheimer insgesamt mit einer breit angelegten Modell-Offensive für Bewegung. Einerseits wird die komplette Motoren-, andererseits die Modellpalette erneuert und ergänzt. Eines der nächstens kommenden Beispiele dafür ist der Karl. Unter dem Adam platziert und dennoch fünfsitzig wird er das Opel-Portfolio im Kleinstwagen-Segment zu einem Preis von „deutlich unter 10.000 Euro“ abrunden. Und im heurigen Herbst ist ein neuer – ein astraler – Kompakter zu erwarten. Malcolm Ward dazu: „Der wird eine Überraschung!“

