Spurtreues Alltagstalent kommt stufenlos in Fahrt

Mit Boxerdiesel und Automatik an Bord findet der robuste Forester trittsicher seinen Weg.
subaru. Seit bald 20 Jahren ist der aufrichtige Allrounder gleichsam als Aushängeschild des Allradspezialisten Subaru erfolgreich unterwegs. Was Vernunfttypen an dem rustikal-robusten Mehrkämpfer-SUV zu schätzen wissen, ist, dass der Forester seine Vorzüge in Sachen Alltagstauglichkeit seit jeher vergleichsweise unspektakulär ausspielt. Immer schön auf dem Boden der Tatsachen bleiben, ist die Devise, die Subaru bei dem hochbeinigen Crossover-Modell pflegt.
So macht denn auch die aktuelle Version des Forester kein großes Spektakel ums Aussehen. Das Blechkleid ist gefällig gezeichnet, vorne noch vergleichsweise aktiv-dynamisch, wird es nach hinten indes ziemlich brav. Zwischen Front und Heck nichts Aufregendes. Vier Räder, alle bis zum Boden, fertig. Mit inzwischen knapp 4,60 Meter Außenlänge gehört der 1,6 Tonnen schwere Nippon-SUV nicht gerade zu den kleinen Brocken.
Der Forester lässt sich aber etwa im Stadtverkehr, wie wir im VN-Test feststellen konnten, recht gut manövrieren. Dabei hilft die erhöhte Sitzposition, die für den besseren Überblick sorgt, genauso wie der für die Klasse smarte Wendekreis, der es ermöglicht, den SUV ohne größere Kurbelei in freie Parklücken zu zirkeln. Gleichzeitig fällt einem das überarbeitete Fahrwerk und die Lenkung, die jetzt gefühlt direkter ist, angenehm auf.
Womit einen der Allround-Allradler indes wirklich überraschen will, ist das neben dem weiterentwickelten Dieselboxermotor neue CVT-Getriebe, das jetzt im Forester verbaut ist. Tatsächlich ist diese Antriebskombination etwas fürs komfortable Gleiten im Straßenverkehr. Wer die Disziplin zur Gelassenheit aufbringt, wird den Forester mit der Stufenlos-Automatik samt 148-PS-Boxerdiesel gerade auf Langstreckenfahrten als laufruhigen und angenehmen Begleiter erleben.
Bei Zwischenspurts auf der Landstraße, etwa wenn Überholmanöver anstehen, wünscht man sich allerdings schon, dass der brave Forester im mittleren Drehzahlbereich etwas mehr Biss und Leidenschaft entwickelt. Wenn das Leistungspotenzial dann mit Nachdruck endlich einsetzt, muss der darüber erfreute Fahrer gleichzeitig aber auch erkennen, dass die verzögerten Temperamentsausbrüche auch die Abkehr von bis dahin moderaten Trinksitten bedeuten.
Dafür glänzt der robuste Kumpeltyp als Allrad-Schlaumeier, für den es bisweilen auch grober werden darf. Denn der Forester kann als veritabler Kraxler gleichsam auch über Stock und Stein. Bei aktiviertem X-Mode hilft die Elektronik (Motor, Getriebe, Allradantrieb und Bremsen werden automatisch gesteuert) in anspruchsvollerem Gelände. Außerdem sichern 22 Zentimeter Bodenfreiheit, die Wattiefe von 30 Zentimeter und die Böschungswinkel von 25 Grad ab, dass man über steinige Pisten und schlammiges Terrain gut vorankommt. Kurzum: Wo es mit dem Forester nicht weitergeht, muss man für gewöhnlich mit einem Auto auch nicht hin.



Eindruck: Mit 1573 Liter max. Stauvolumen ist ordentlich Platz da. Die „Exclusive“-Version bietet viel Ausstattung, u. a. Navi-/Infotainmentsystem, Rückfahrkamera, Glasschiebedach, Ledergestühl. Assistenzsysteme (Abstand, Spurwechsel) fehlen indes.
Fakten
Motor/Antrieb: Vierzylinder-Boxerturbodiesel, 148 PS, 350 Nm/1600 bis 2400 U/min, Allradantrieb, stufenloses CVT-Automatikgetriebe.
Fahrleistung/Verbrauch: 0 auf 100 km/h in 9,9 Sek., Spitze: 188 km/h, Verbrauch: 6,3 l (163 g CO2/km), Testverbrauch: 7,9 l Diesel
Preis: Grundpreis: 44.990 Euro, Testwagen: 45.651 Euro.