So rasch wie möglich zur Nummer eins

Motor / 17.03.2017 • 14:43 Uhr
Marc Boderke (47) lenkt seit Juni 2016 die Geschicke von Mercedes-Benz in Österreich. Foto: VN/Gasser
Marc Boderke (47) lenkt seit Juni 2016 die Geschicke von Mercedes-Benz in Österreich. Foto: VN/Gasser

Neuer Österreich-Chef von Mercedes-Benz mit ambitionierten Wachstumszielen.

Mercedes-Benz. Die Marke mit dem Stern glänzt. Die Stuttgarter krempeln seit Jahren ihr Modellangebot konsequent um und haben die Marke neu positioniert. Das trägt Früchte. Mercedes-Benz ist weltweit die erfolgreichste Premium-Marke und kann die Wettbewerber BMW und Audi auf Distanz halten. In Österreich sind die Kräfteverhältnisse andere. „Wir haben hier eine Ausnahmesituation“, sagt Marc Boderke (47), der seit Juni des Vorjahres die Geschicke von Mercedes-Benz in Österreich lenkt. Weit abgeschlagen hinter der Konkurrenz aus Ingolstadt und München kündigt Boderke eine Aufholjagd an. „Wir sind ungeduldig. Wir wollen im Prinzip so schnell wie möglich die Nummer eins werden“, so der Manager, der zuvor für Mercedes-Benz in Kanada, Japan und Skandinavien tätig war, im Gespräch mit den VN.

Während Audi und BMW in Österreich zuletzt bei rund sechs Prozent Marktanteil lagen, dümpelten die Stuttgarter bei vier Prozent herum. Mit 50 Prozent beziffert Boderke ein ambitioniertes Wachstumspotenzial für seine Marke. Dazu müsse an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden. Auf den österreichischen Markt abgestimmte neue Listenpreise, eine neue, breiter ausgerichtete Rabattgebarung und einen starken Fokus auf das Flottengeschäft, zählt der Chef von Mercedes in Österreich auf und kann sich schon über erste Erfolge freuen. Schon im Vorjahr hat Mercedes bei den Auslieferungen um 21 Prozent zulegen können. Die Wachstumskurve hat speziell in den beiden letzten Quartalen deutlich an Dynamik zugelegt. Im November war Mercedes-Benz erstmals die Nummer eins in einer Monats-Bilanz. Ein Kunststück, das die Stuttgarter im Februar bereits wiederholen konnten.

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist für Boderke die Markenwahrnehmung. Kunden würden in den jeweiligen Ländern unterschiedlich schnell auf die Veränderung der Produktpositionierung reagieren. Mercedes-Benz habe in den letzten zehn bis 15 Jahren eine enorme Entwicklung durchlaufen. Heute habe man die coolste Technologie und das sexyste Styling. Japaner würden Trends sehr schnell wahrnehmen. Europa und speziell die deutschsprachigen Länder seien da konservativer. „In Österreich wird die Veränderung der Markenwahrnehmung genauso stattfinden“, so der vielgereiste Manager. Nur werde das eben zeitversetzt passieren. Auch auf regionaler Ebene werden Veränderungen offensichtlich unterschiedlich schnell wahrgenommen. Mercedes-Benz hat etwa in Vorarlberg längst die Nummer-1-Position. 2016 lag der Marktanteil bei über 6,7 Prozent. „Das hängt vielleicht mit der Mentalität im Westen zusammen“, so der neue Österreich-Chef von Mercedes-Benz, der zudem die hohe Agilität der Vorarlberger Händlerbetriebe hervorhebt.

Zur Person

Marc Boderke

CEO von Mercedes-Benz in Österreich, Tschechien und Polen

Alter: 47

Laufbahn bei Mercedes-Benz: Seit 1995 zuerst in der Produktentwicklung, ab 2008 in Kanada (Marketing), danach CEO in Japan, dann Schweden und Dänemark und seit Juni 2016 in Österreich inkl. Tschechien und Polen.