Leuchtender Stern am Pick-up-Himmel

Mercedes steigt mit der X-Klasse in den wachsenden, doch nach wie vor exklusiven Kreis der Pick-ups ein.
Mercedes-Benz Im Sog des Sports Utility-Vehicle-Booms machen sich auch Nützlinge SUV-modisch: Pick Ups. Im Prinzip nicht viel anderes als Pritschenwagen, also Arbeitstiere, haben sie sich von knorrigen Klein- zu chicen Freizeitlastern gemausert. Dafür ist der Markt hierzulande zwar nicht allzu groß – mit an die 5000 Stück pro Jahr –, doch ist er Image-trächtig.
Der Tendenz, das Modell-Portfolio dahingehend in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aufzufüllen, folgte auch Mercedes. Das Resultat ist die X-Klasse. Die basiert zwar auf dem Nissan Navara und damit ebenso dem Renault Alaskan, doch geht das, was die Stuttgarter als „Abenteurer im Designer-Anzug“ auf die wilde(re) Schotterpiste und genauso über die urbane Promenade schicken wollen, deutlich über simples Badge Engineering hinaus.
Am Komfort gefeilt
Die Mercedes-Entwickler haben nicht nur darauf geschaut, dass das Design außen wie innen zweifelsfrei erkennbar den Stern-Stempel trägt und auch dementsprechend ausgestattet ist, von Klima über Dekor bis Leder, von Infotainment über Konnektivität bis Fahrassistenz. Die weiteren Unterschiede stecken in einer Fülle von technischen Details. Dazu gehört alleine schon, dass der Deutsche um sieben Zentimeter breiter ist als der Japaner (und der Franzose) und dass er auf breiterer Spur fährt. Zudem wird auch an den Hinterrädern via Scheiben und nicht via Trommeln gebremst. Sorgfältig gefeilt wurde am Komfort, und das betrifft nicht nur die Geräuschdämmung: Bei aller optischen Knorrigkeit – und Mächtigkeit – ist das Fahrwerk (mit der für Pick-ups untypischen Mehrlenker-Hinterachse) darauf getrimmt, auf Stock und Stein, im Sand und im Schlamm die Insassen möglichst sanft zu behandeln und gleichzeitig auf Asphalt Pkw-artige Spurstabilität und Agilität zu realisieren.
Um diese Versprechen in der Praxis testen zu können, stellte Mercedes-Benz eine Flotte X-Klasse-Typen auf einem anspruchsvollen Gelände-Parcours im äußersten Osten Österreichs bereit. Für diese Fahrpremiere standen die Start-Modellvarianten zur Verfügung: die beiden Leistungsklassen des 2,3-Liter-Vierzylinderdiesels, in der Monoturbo-Version mit 163 PS und manuellem Sechsgang-Getriebe, in der Biturbo-Ausführung mit 190 PS und siebenstufiger Automatik (ein V6-Diesel mit 285 PS wird Mitte des kommenden Jahres nachgereicht).
Die X-Klasse zeigt auf Asphalt komfortable Geschmeidigkeit und im Gelände traktionssichere Tüchtigkeit.


Fakten und Daten
Motor/Antrieb 2,3-Liter-Diesel mit 163 bzw. 190 PS (Mono-/Biturbo)/permanenter Allradantrieb/manuelle 6-Gang-Schaltung oder 7-Stufen-Automatik (V6-Diesel mit 285 PS folgt in den nächsten Monaten)
Preis ab 40.692 Euro
Markteinführung bereits erfolgt