Selberfahren macht den Reiz der Marke aus

Motor / 01.12.2017 • 13:50 Uhr
Der CX-5 ist mit 2700 Einheiten das meistverkaufte Modell von Mazda in Österreich.
Der CX-5 ist mit 2700 Einheiten das meistverkaufte Modell von Mazda in Österreich.

Wie Mazda in Österreich unterwegs ist und wie die Marke in die
Zukunft fährt. Ein Gespräch mit Österreich-Chef Heimo Egger (45).

Schwarzach Mazda schwimmt auf einer Erfolgswelle. Wenn Heimo Egger über die Performance der Marke in Österreich spricht, dann spürt man Optimismus. 2017, das erste volle Jahr in der Gesamtverantwortung des 45-jährigen Automanagers, wird das Beste der letzten sieben Jahre. Zwei SUV im Produktportfolio kurbeln den Absatz kräftig an. „Wir werden heuer rund 10.700 Autos verkaufen“, so der Geschäftsführer des japanischen Herstellers in Österreich. Rund die Hälfte der Verkäufe gehen auf das Konto des kürzlich erneuerten Kompakt-SUV CX-5 und seines kleineren Bruders CX-3. Ein stabiler Marktanteil von rund drei Prozent macht Mazda in Österreich zur erfolgreichsten japanischen Marke. Auf Tageszulassungen kann Egger dabei verzichten. Sie würden nur die Statistiken schönen.

Am Trend, so glaubt der Geschäftsführer, wird sich auch im nächsten Jahr für Mazda wenig ändern. Für 2018 sind Verkäufe in ähnlicher Größenordnung geplant. Auch der Gesamtmarkt dürfte sich stabil auf hohem Niveau bewegen. „Wir haben in Österreich generell eine gute wirtschaftliche Entwicklung“, sagt Egger. Die Folge: die Menschen würden wieder mehr kaufen, nicht zuletzt auch Autos. Davon werde Mazda im nächsten Jahr profitieren. Potenziale ortet der Österreich-Chef des japanischen Automobilherstellers im Gewerbemarkt. Im Fokus stünden schon wegen der Positionierung der Marke in Richtung Design und Fahrspaß Firmenkunden, die weg vom Mainstream gehen. Mazda will verstärkt in der Nische des Flottengeschäfts punkten.

Design und Fahrspaß stehen auch in Zukunft hoch im Kurs. So winkt Egger beim Thema „Autonomes Fahren“ ab. „Da ticken wir anders. Unser Markenwert ist das Selberfahren. Das macht Mazda aus.“ Ohnedies hätten Studien gezeigt, dass Österreicher auch in Zukunft lieber selbst am Lenkrad drehen.

Zurückhaltend ist Mazda auch bei der Elektrifizierung seiner Modelle. Es werde schon 2019 ein erstes rein elektrisches Modell geben – auch in Österreich, verspricht Egger. Ab 2021 wird Mazda zudem Stromautos, die in Kooperation mit Toyota entstehen, auf den Markt bringen. Allerdings liegt der Schwerpunkt noch für längere Zeit auf der Optimierung von Verbrennungsmotoren. So soll mit der nächsten Generation des Mazda3, die 2019 kommen dürfte, eine neue Technologie Einzug halten. Mit Skyactiv-X bringt Mazda als erster Hersteller einen Benzinmotor mit dieselähnlicher Kompressionszündung. Sauber und sparsam soll das neue Aggregat sein und Benzinmodelle in der Gunst der Mazda-Kunden noch attraktiver machen. Schon bisher hatte die Marke einen höheren Benzin-Anteil als der Wettbewerb in Österreich. Die Kaufzurückhaltung bei Selbstzündern seit dem Dieselskandal bekommt Mazda nicht zu spüren. Man sei historisch dort stark, wo sich jetzt eben der gesamte Markt hinbewegt, so Egger. Derzeit machten Benzinmodelle zwei Drittel der Verkäufe bei Mazda aus.

Loyales Händlernetz in Vorarlberg

Besonders stark ist Mazda im westlichsten Bundesland. Ein Trend, der sich fortsetzt. So liege der Marktanteil mit 4,4 Prozent deutlich über dem Österreich-Schnitt, freut sich Egger über die Performance der heimischen Mazda-Partner. „Wir haben in Vorarlberg ein sehr loyales Händlernetz, das das Geschäft schon über Generationen betreibt.“

Und Mazda kann sich in Vorarlberg wie auch den anderen Bundesländern über treue Kunden freuen. Davon profitiert auch das Werkstattgeschäft. 63 Prozent der Mazda-Besitzer würden auch fünf Jahre nach dem Kauf noch zum Jahresservice in die Mazda-Werkstatt kommen, so Egger im Gespräch mit den VN. Zusammen mit den guten Verkaufszahlen bei höchst profitablen SUV-Modellen wie dem CX-5 und CX-3 sorge das für eine Umsatzrendite bei den Betrieben, die mit etwas mehr als zwei Prozent über jenem des Branchenschnitts liege.

„Da ticken wir anders. Unser Markenwert ist das Selberfahren. Das macht Mazda aus.“

Mazda-Österreich-Geschäftsführer Heimo Egger zu Gast bei den VN. „Vorarlberg ist ein ganz wichtiger Markt für uns.“VN/Paulitsch
Mazda-Österreich-Geschäftsführer Heimo Egger zu Gast bei den VN. „Vorarlberg ist ein ganz wichtiger Markt für uns.“VN/Paulitsch