Porsche setzt seine Modelle unter Strom und baut auf E-Fuels

Motor / 04.09.2020 • 14:15 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Porsche will jährlich 20.000 Einheiten des elektrischen Super-Sportlers Taycan produzieren. Trotz Coronakrise sei man im Plan, heißt es beim Hersteller aus Zuffenhausen.Werk
Porsche will jährlich 20.000 Einheiten des elektrischen Super-Sportlers Taycan produzieren. Trotz Coronakrise sei man im Plan, heißt es beim Hersteller aus Zuffenhausen.Werk

Gute Kritiken: Taycan hat einen Traumstart hingelegt.

Heute vor einem Jahr hat der Porsche Taycan Marktpremiere gefeiert. Wie erfolgreich ist der erste rein elektrische Zuffenhausener?

Die Euphorie zum Start war groß. Fachmedien haben dem deutschen Hersteller schon im Vorfeld Rosen gestreut. Auch die Nachfrage war von Beginn an hervorragend. „Wir haben viele der ursprünglichen Interessenten in Kunden umwandeln können“, sagt Baureihenleiter Stefan Weckbach. Porsche habe mit dem Taycan stark bei Neukunden punkten können. Jeder Dritte Käufer des Stromers aus Zuffenhausen besaß davor noch keinen Porsche. Zudem seien sie jünger und weiblicher. Nach dem geglückten Start hat die Coronapandemie auch den Taycan ausgebremst. Das Produktionswerk war vorübergehend geschlossen. Derzeit produziere man wieder 150 Fahrzeuge pro Tag und werde so die angepeilten 20.000 Einheiten schaffen, gibt sich Weckbach zuversichtlich. Für das Modelljahr 2021 stehen zudem einige Neuerungen, wie ein Head-Up-Display, Plug-and-Charge ohne Karte oder eine schnellere AC-Lademöglichkeit auf dem Programm.

Wie geht es bei Porsche elektrisch weiter?

Mit der nächsten Generation des Macan kommt ein Kompakt-SUV mit Batterieantrieb. Zeitlich begrenzt soll es den Bestseller allerdings auch noch mit Verbrennern geben. Technische Daten zum E-SUV nennt Porsche zum jetzigen Zeitpunkt noch keine. Stefan Weckbach lässt allerdings wissen, dass auch der Macan über die 800-Volt-Technologie für besonders schnelles Laden verfügen wird. Marktstart könnte in ein bis zwei Jahren sein.

An welchen Alternativen zum E-Antrieb wird noch gearbeitet?

Porsche will die Verbrenner so schnell noch nicht in Pension schicken und arbeitet auch an Lösungen für die Bestandsflotte. Entwicklungschef Michael Steiner sieht bei synthetischen Kraftstoffen große Potenziale. Die E-Fuels könnten längerfristig vor allem auch im Bereich des Motorsports eine umweltfreundliche Lösung darstellen, sagt er. Sie seien allerdings keine Konkurrenz zum Elektroantrieb, vielmehr eine Ergänzung. Es gebe Regionen in der Welt, wo ein Überangebot an regenerativer Energie vorhanden sei. Diese für die Produktion von synthetischem Kraftstoff, der mit regenerativer Energie aus Wasserstoff und CO2 hergestellt wird, zu nutzen, mache Sinn. Steiner rechnet damit, dass E-Fuels noch in diesem Jahrzehnt auch an den Tankstellen preislich wettbewerbsfähig sein könnten – nach Steuern und CO2-Abgaben, so der Entwicklungsleiter.

Eine Absage erteilt Steiner dem Brennstoffzellenantrieb. „Zu schwer und zu groß“ für eine Sportwagenmarke wie Porsche. VN-MIG

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