BMWs neuer Siebener ist eine Baureihe der Superlative

Motor / 10.11.2023 • 11:57 Uhr
Der neue Siebener ist eine Chauffeurs-Limousine, die trotz ihrer Größe auch beim Selbstfahren Freude macht. Werk
Der neue Siebener ist eine Chauffeurs-Limousine, die trotz ihrer Größe auch beim Selbstfahren Freude macht. Werk

Siebener-Baureihe erstmals mit zwei M-Versionen.

BMW Geschmack ist keine feste Größe: In den USA, dem Nahen Osten und China, wo längst das Hauptgeschäft mit dieser Baureihe verortet ist, trifft ihn das hierzulande hitzig diskutierte Nierenwachstum und die schiere Länge des neuen Siebeners ganz klar. Auch das Ausmustern des V8 muss dort nicht beklagt werden – nur im klimabraven Europa ist die Motorenpalette auf sechs Häferl beschränkt. Gelungen ist der bayerischen Traditionsmarke jedenfalls, die knapp 5,4 Meter Gardemaß unter eine elegante Linie zu packen, auch die hochgezogene Leuchten-Ebene vorne gewinnt nach etwas Eingewöhnung an Attraktivität.

Auf Luxus getrimmt

In Sachen Luxus macht der Siebener keine Kompromisse und setzt dafür alles ein, was aktuell an modi-schen Gestaltungsmöglichkeiten und digitalen Spielereien möglich ist. Die Reizüberflutung im Cockpit ist ansehnlich hoch, irgendwie scheint alles beleuchtet und in jeder denkbaren Farbe zu strahlen. Die gute Nachricht: Es lässt sich auch abschalten oder bis zur Schummer-Stufe dimmen.

Seine Außenlänge münzt der Siebener vor allem in eine prächtige Komfortzone im Fond um. Beine durchstrecken ist serienmäßig möglich, dazu natürlich jede denkbare Massage-, Klima- und Entertainment-Bequemlichkeit – etwa der Theater-Screen, ein aus dem Dachhimmel absenkbarer 31,3 Zoll-Bildschirm für die Passagiere in Reihe zwei. Ein Schelm, wer denkt, er müsse hier mit dem Lieblingsfilm auf DVD oder Datenstick anrücken – dank 5G-Verbindung wird dafür an Bord selbstverständlich der bevorzugte Streaming-Dienst frequentiert.

Ikonischer Reihen-Sechser

Für die artgerechte Bewegung des vierrädrigen Kinos sorgt bei den thermisch angetriebenen Modellen BMWs ikonischer Reihen-Sechser, im 740d als Diesel, im 750e und M760e als Plug-In-Benziner. Nicht nur das klassenüblich sanfte Dahinschnurren ohne Drehzahl-Streß gelingt damit unverändert, die 571 PS des stärkeren Hybriden taugen selbstredend auch für die hochmotivierte Gangart. Von Luftfederung über proaktive Dämpfer und Allradantrieb sowie -lenkung wird ohnehin alles angeboten, was es für ein souveränes Handling braucht. Selbst mit 3,21 Metern Radstand empfiehlt sich der Siebener damit auch immer noch als Fahrerauto, dem seine Größe primär nicht anzumerken ist.

Beim batterieelektrischen i7 rückt zum xDrive 50 und 60 nun auch ein M70 nach. Für die Optionenliste signalisiert dieser Code nicht, dass es seinetwegen nichts mehr anzukreuzen gäbe – nach oben ist unverändert viel Platz zum Geldausgeben. Inklusive ist aber das Best-Of aus dem Münchener Technikarsenal, was sich allerdings auch auf knapp 2,8 Tonnen Kampfgewicht summiert.

Beim Autoquartett ist der i7 M70 mit 660 PS, 1100 Newtonmeter Drehmoment und einem Sprintwert von 3,7 Sekunden eine Top-Karte, in der Preisliste geht er mit 167.500 Euro ebenfalls in Führung. Thermisch angetrieben geht es mit dem 740d und 299 PS ab 125.600 Euro los. PAB