AK-Vollversammlung: Von Teuerung bis gerechte Löhne

10.11.2023 • 07:45 Uhr
AK-Vollversammlung: Von Teuerung bis gerechte Löhne
70 Kammerräte trafen sich zur letzten Vollversammlung der Vorarlberger Arbeiterkammer vor den Wahlen im Jänner und Februar 2024.

Rund zweieinhalb Monate vor der AK-Wahl trat das Parlament der Vorarlberger Arbeiterkammer mit seinen 70 Kammerräten zur letzten Vollversammlung vor der Wahl zusammen.

Feldkirch Der (fast) gemeinsame Kampf gegen Probleme wie Teuerung, leistbares Wohnen, Mietpreis-Explosion, hohe Energiepreise oder für gerechte Löhne und Gehälter prägten die 192. Vollversammlung der AK Vorarlberg. AK-Präsident Bernhard Heinzle appellierte dabei einmal mehr an die Politik, das Tempo bei der Behebung der Probleme zu erhöhen. Lösungsvorschläge gebe es für alle Bereich. Der Budgetvoranschlag in Höhe von 31,195 Millionen Euro wurde mehrheitlich beschlossen, lediglich die fünf Kammerrät:innen der FPÖ stimmten dagegen.

Blaue sorgten für Verwundernung

„FPÖ allein zu Haus“: Dieser Eindruck zog sich durch die gesamte Sitzung des Arbeitnehmerparlaments. Denn während die anderen Fraktionen sich um Lösungen und konstruktive Ansätze bemühten, waren die Freiheitlichen fast gegen alles, was den arbeitenden Menschen weiterhelfen würde: Gegen einen Mietpreisdeckel, gegen steuerliche Entlastung für Arbeitnehmer:innen, gegen eine sechste Urlaubswoche für alle, gegen mehr Schutz für Betriebsräte, gegen Teuerungsbekämpfung und auch gegen einen Ausbau der Bildungskarenz. Diese Haltung sorgte nicht nur für Erstaunen und Verwunderung bei den anderen Fraktionen, Kammerrat Adnan Dincer empfahl den freitlichen Kollegen gar, sie mögen bei den nächsten Wahlen bei der Wirtschaftskammer antreten.

AK-Vollversammlung: Von Teuerung bis gerechte Löhne
Richtete abermals einen dringenden Appell an die Politik, “das Tempo bei der Behebung aktueller Probleme endlich zu erhöhen”: AK-Präsident Bernhard Heinzle. AK/Lisa Mathis

Insgesamt wurde von den 70 Kammerrät über 28 Anträge und Resolutionen diskutiert, zehn davon waren gemeinsame aller oder mehrerer Fraktionen. Die Themen reichten auch hier von Teuerungsbekämpfung über die Anstellung pflegender Angehöriger oder den Pflegenotstand bis zur steuerlichen Entlastung von arbeitenden Menschen. „Baustellen gibt es im Moment mehr als genug“, attestierte auch AK-Vizepräsidentin Manuela Auer, die die freiheitlichen Arbeitnehmer inständig bat, einem Antrag zuzustimmen, der die Beibehaltung der Pflichtmitgliedschaft bei der AK forderte. Aber auch hier war mit den Freiheitllichen kein gemeinsamer Nenner zu findennichts zu machen, der Antrag wurde mit den Stimmen aller anderer Fraktionen angenommen.

AK-Vollversammlung: Von Teuerung bis gerechte Löhne
AK-Direktorin Eva King (r.) wird künftig von Karin Hinteregger und Andreas Lampert als AK-Vizedirektoren in ihrem Engagement für die Arbeitnehmer unterstützt. AK/Mathis

In einer der AK-Vollversammlung vorangegangenen Vorstandssitzung wurden auf Vorschlag von AK-Direktorin Eva King zwei langjährige und hochqualifizierte Führungskräfte zu Kings Stellvertretern und somit zu AK-Vizedirektoren ernannt: Dabei handelt es sich um Andreas Lampert und Karin Hinteregger. Lampert gilt als Experte mit umfassenden Kenntnissen und Erfahrungen im Bereich Organisation und Kammerrecht und Hinteregger als eine erfahrene Juristin und Leiterin des Konsumentenschutzes und des Bereichs Wirtschaftspolitik. Gemeinsam mit King sollen sie die Weiterentwicklung der AK Vorarlberg vorantreiben.