Lesefreude und kreative Entfaltung

Am 21. März steht wieder das Vorlesen im Zentrum, wenn der 2018 ins Leben gerufene “Österreichische Vorlesetag” über die Bühne geht, der heuer erstmals von Bildungsministerium zum offiziellen Projekttag erklärt wurde: Dabei waren unter den Mottos “Lesen. Deine Superkraft” und “Lesen. Öffnet die Welt” alle heimischen Schulen zur Teilnahme dazu eingeladen, individuelle “Lesepakete” zusammenzustellen und “Bühnen” zu finden. Lesekompetenz ermöglicht nicht nur das Manövrieren durch Schule, Beruf und Alltag, es ist auch die Basis für Wissen, Kreativität und kritisches Denken.

In ganz Österreich lesen Prominente aus Politik, Kunst und Kultur vor. Mit dabei sind heuer unter anderem Bildungsminister Martin Polaschek, der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler, der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, der Schauspieler und Regisseur Michael Schottenberg, der Schauspieler Hans Sigl („Der Bergdoktor“), die TV-Moderatorinnen Barbara Stöckl und Arabella Kiesbauer, die Autorin Lena Raubaum, der Boxer Marcos Nader, Dompfarrer Toni Faber und viele mehr. In Vorarlberg organisiert die Stadtbücherei Dornbirn das Lyriktelefon: 05572 306 4822 wählen und zwischen 9 und 18 Uhr Gedichten lauschen. Außerdem gibt es Krimilesungen von Schülerinnen und Schülern der Mittelschule Schruns Dorf in der Zamangbahn.

Ziel der Initiative ist es, das (Vor-)Lesen noch stärker zu fördern, um die Freude am Lesen zu wecken und allen Kindern bessere Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Vorlesen verbindet Generationen in ganz Österreich. Am 21. März sind Jung und Alt eingeladen, in neue Welten einzutauchen, ihrer Fantasie Raum zu geben und gespannt den Geschichten der Vorleserinnen und Vorleser zu lauschen. „Uns ist es wichtig, mit dem Programm rund um den Vorlesetag alle Altersgruppen anzusprechen. Daher sind wir allen Menschen, die an diesem Tag mit gutem Beispiel vorangehen und in ganz Österreich vorlesen, besonders dankbar. Denn so können wir gemeinsam dem steigenden Analphabetismus entgegenwirken“, so Werner Brunner, Mitinitiator des Österreichischen Vorlesetags und Herausgeber des Vorlesebuchs.

Der Kreativität sind bei den (Vor)Lese-Events keine Grenzen gesetzt – ob privat oder öffentlich zugänglich, analog oder online, auf Deutsch oder jeder anderen Sprache, alleine, zu zweit oder mit der gesamten Familie oder Schulklasse – alles ist möglich. Jedes Vorlesen zählt. Interessierte können sich ab sofort unter www.vorlesetag.eu anmelden. Ein besonderer Ansporn: Die ersten 5.000 Anmeldungen erhalten ein Vorlesebuch gratis zugeschickt.

Auch Christian Aspalter vom Institut für Urban Diversity Education an der Pädagogischen Hochschule Wien freut sich über das bunte Programm zum Vorlesetag. “Die Bedeutung dieses Themas und damit dieses Tages kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Und wenn Vorlesen dann auch noch in vielen unterschiedlichen Sprachen stattfindet, dann unterstreicht das noch einmal unseren profilgebenden Schwerpunkt“. Rektorin Barbara Herzog-Punzenberger ist diese Initiative ebenfalls ein besonders großes Anliegen, denn jede Sprache ist der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe. Aspalter unterstreicht die Wichtigkeit solcher Initiativen: “Lesekompetenz ist der Flaschenhals unseres Bildungssystems. Das wissen wir spätestens seit PISA 2000. Doch Lesen kann viel mehr: Es eröffnet fremde Welten, schult Empathie und Kreativität und ist damit zentral für die Herausbildung einer komplexen Persönlichkeit, die den Anforderungen einer immer komplexeren Welt gewachsen ist.”

Mit dieser breit gefächerten Initiative zeigt sich, wie das gemeinsame Vorlesen nicht nur eine Brücke zwischen den Generationen bauen kann, sondern auch eine inspirierende und bildende Kraft besitzt.