Entlastung für Zollabfertigung in Wolfurt in Sicht

Zollverwaltung startet Pilotphase des digitalisierten Korridorverkehrs in Vorarlberg.
Wolfurt Stau vor der Zollabfertigung in Wolfurt ist schon lange keine Seltenheit mehr. Oft reihen sich die Lkw bis zum Kreisverkehr Dornbirn Nord. Nun ist aber eine Lösung für das Problem in Sicht.

Denn diese Woche fiel der Startschuss für die Pilotphase der digitalen Zollabwicklung im Korridorverkehr zwischen der Schweiz, Liechtenstein und Österreich. Dadurch verlagert sich die Abfertigung von den Grenzzollstellen zu den zugelassenen Warenorten.
Keine Laufzettel
Konkret wird anstelle des bislang erforderlichen papiermäßigen Laufzettels eine elektronische Korridorvoranmeldung übermittelt, um je nach Richtung den „Grenzzollstellen Eingangsschein (GZS-ES)“ bzw. den „Grenzzollstellen Ausgangsschein (GZS-AS)“ in digitaler Form zu erhalten.

„Mit der Digitalisierung des Korridorverkehrs erreichen wir mehrere Ziele: Wir entlasten den Verkehr rund um die Zollstellen und vereinfachen die Prozesse für die betroffenen Unternehmen“, sagt Finanzminister Magnus Brunner.
Zwei Stunden Zeitersparnis
Die Zeitersparnis durch die Verlagerung der Zollabwicklung zu den zugelassenen Warenorten könne künftig bis zu zwei Stunden betragen. Im Zuge des Grenzübertritts reduziere sich zudem die Verweildauer der Lkw signifikant.
Weitere geplante Maßnahmen der Digitalisierung bei den Grenzzollstellen sollen ein heute erforderliches Verlassen des Fahrzeugs durch den Fahrer zukünftig überflüssig machen. Damit werde die Verweildauer deutlich unter einer Minute liegen. Außerdem erhöhe die Rund-um-die-Uhr-Nutzbarkeit der zugelassenen Warenorte die Flexibilität.
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Vereinbarung mit Bern
Die Grundlage dafür ist die zwischen dem Zollamt Österreich und dem Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit in Bern unterzeichnete Vereinbarung. Darin wurde sich auf einen gemeinsamen digitalisierten Grundzollprozess geeinigt, um die bislang papiermäßig vollzogenen Förmlichkeiten an der Grenze bzw. im Rahmen der Zollkorridore durchgehend zu digitalisieren.

Stufenweiser Roll-out
In der ersten Phase, der sogenannten „Pilotkorridorphase“, werden aktuell ausgewählte Teilnehmer mit selektierten Transporten teilnehmen. Bis Mitte April 2024 sollen laufend weitere Grenzzollstellen und zugelassene Warenorte in das Verfahren aufgenommen werden. In den darauffolgenden Wochen und Monaten wird dann der Korridorverkehr um zusätzliche Teilnehmer und deren zugelassenen Warenorte erweitert.

Freude in Vorarlberg
Im Land begrüßt man den Digitalisierungsschub. “Die Digitalisierung des Korridorverkehrs ist ein wichtiger Schritt für die Wirtschaft in Vorarlberg und bringt enorme Vorteile für die Unternehmen und den Verkehr”, betont Landeshauptmann Markus Wallner.

Für Landesrat Marco Tittler ist der digitale Korridorverkehr ein zukunftsweisendes Projekt, das die Wettbewerbsfähigkeit der Vorarlberger Wirtschaft weiter verbessern wird.

Zoll-Korridorverkehr Vorarlberg
März: Start der Pilotphase
Grenzübertritt frei wählbar
Zeitersparnis bis zu zwei Stunden
Unterstützung durch eine begleitende Taskforce
Regelbetrieb geplant für Juli 2024