Der Dauerbrenner

Silbertal Noch ist die Prognose unsicher, zeigt Wolken, Sonne und Regen. Tobias Jenny (36) kann diesem Wettermix dennoch etwas Gutes abgewinnen: „Zum Laufen und Radeln einfach perfekt“, stellt er zufrieden fest. Mehr wünscht er sich für Samstag nicht, wenn die Bewegungs-Charity für das Netz für Kinder am Kristberg im Silbertal ruft. Was sich der ehemalige Radprofi aber sehr wohl erhofft sind viele Besucher, die die Spendenkasse klingeln lassen. Seit fast 10 Jahren gibt es die von Gastronom Jürgen Zudrell ins Leben gerufene Veranstaltung. Begonnen hat es mit Langlauf auf der Höhenloipe. Nachdem die Winter mit Schnee jedoch immer öfter geizten, wurde aus der Not eine Tugend gemacht und als Alternative eine Bewegungs-Charity kreiert.

Mitstreiter gesucht

Tobias Jenny, auch Obmann des Wintersportvereins Silbertal, gehört, was die Teilnahmen betrifft, zu den Dauerbrennern. Nur einmal konnte er nicht dabei sein. Am Samstag wird er wieder eine Gruppe von Gleichgesinnten um sich scharen und den Kristberg per Rad erklimmen. Etwas für Kinder tun zu können, denen das Glück nicht von Haus aus in die Wiege gelegt wurde, liegt ihm am Herzen. Jetzt noch mehr, denn Tobias wird im Herbst selbst Vater, wie er lächelnd verrät. Der gelernte Maschinenbautechniker ist seiner Heimatgemeinde Silbertal und Jürgen Zudrell eng verbunden. Beide haben Tobias während seiner Zeit als Rennradfahrer immer unterstützt. Im Gegenzug fungiert er im blitzblauen Trikot als Werbeträger. Selbstredend hat er auch die Charity zugunsten des Netz für Kinder zum Pflichttermin erhoben, den er nicht missen möchte: „Es macht einfach Spaß.“

Kolleginnen und Kollegen zu finden, die mit ihm den Berg erstrampeln, sei kein Problem. „Für diesen Samstag wären aber noch Mitstreiter gefragt“, merkt Jenny schmunzelnd an. Es muss jedoch nicht die schweißtreibende Variante sein. „Egal, wie die Gäste auf den Kristberg kommen, ob sie hinauf wandern, mit der Bahn hinauffahren und dort ihre Runden drehen, alle sind herzlich willkommen“, unterstreicht Tobias Jenny und ergänzt: „Wichtig ist nur, sich bei der Bergstation zu melden, eine Karte auszufüllen und die absolvierten Kilometer einzutragen.“ Jeder Kilometer bedeutet nämlich bares Geld, genau gesagt drei Euro, die Sponsoren lockermachen.

Amateur und Profi

Der Silbertaler entstammt einer sportlichen Familie. „Wir waren eigentlich immer unterwegs“, erzählt er. Sehr oft mit dem Mountainbike. Am Rad blieb er schließlich hängen. Im Amateurbereich erarbeitete sich Tobias Jenny zielstrebig Erfolg um Erfolg, der nicht unbeachtet blieb. 2010 stieg er ins Profigeschäft ein, radelte bis 2014 für verschiedene Teams, zuletzt für das Team Vorarlberg. Verletzungen zwangen ihn dann zur Aufgabe. Das Rad ließ Tobias dennoch nicht los. Rund 15.000 Kilometer spult er darauf jährlich ab. „Um fit zu bleiben“, wie er sagt. Heuer stehen noch der Ötztaler sowie der Arlberg- und Dreiländergiro auf dem Trainingsprogramm. Auch den sagenhaften M3 im Montafon will Jenny fahren. Zuerst aber geht es auf den heimischen Kristberg: „Die Veranstaltung bedeutet mir viel, weil mich die Arbeit vom Netz für Kinder überzeugt.“