Feldkirch 2125 in der Zeitkapsel

Zu “Feldkirch einhundert” der Stadtbibliothek Schülertexte zur Aufbewahrung überreicht.
Feldkirch Wie schaut das Leben in Feldkirch 2125 aus? Schülerinnen und Schüler aus Feldkirch richteten bewegende Zeilen an die Stadtbewohner in 100 Jahren und sie machen sich dabei ernsthafte Gedanken über die Zukunft. Im Beisein von Bürgermeister Manfred Rädler wurden die Texte nun der Stadtbibliothek Feldkirch übergeben, wo sie 100 Jahre aufbewahrt werden, um sie der Nachwelt in einer “Zeitkapsel” zu übergeben.

Blick zurück & nach vorn
100 Jahre liegt die Vereinigung von Altenstadt, Levis, Gisingen, Tisis, Tosters, Nofels und Innenstadt zum heutigen Feldkirch zurück. Das spannende Jubiläumsjahr “Feldkirch einhundert. Zusammen wachsen” mit über 150 Veranstaltungen erlebt mit dem Abschluss des Projekts “100 Jahre – 100 Schüler:innen – 100 Texte” von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg mit Schülern der Praxisschule Feldkirch einen Höhepunkt, denn die Texte werden nun in der “Zeitkapsel” fachgerecht archiviert, damit sie Bewohner Feldkirchs auch ein Jahrhundert später noch lesen können.

Kulturamtsleiterin Maria Simma begrüßte die Projektteilnehmer im Lesesaal. Im Rückblick auf die Stadtteilvereinigung vor 100 Jahren nannte Bürgermeister Manfred Rädler die Übergabe der Zeitkapsel für die Bürger im Jahr 2125 einen “historischen Moment” und richtete sowohl den Verantwortlichen und Teilnehmern des “ganz besonderen Projekts” wie auch den Mitarbeitern und der Direktorin der Stadtbibliothek, Renate Mille, seinen Dank aus. Er verglich das Projekt mit dem Brauch einer Zeitkapsel bei Grundsteinlegung von Gebäuden, wobei ein Gefäß mit aktuellen Dokumenten (Zeitungen, Fotos, Baupläne) eingemauert wird, um als Zeitzeugnis für zukünftige Generationen Glück zu bringen.

In Vertretung des Projektteams der Pädagogischen Hochschule nahm Tobias Kemmer teil und als Schülerinnen und Schüler in Vertretung der Autorinnen und Autoren Nikoleta Balovic, Amara Taskapan, Florian Meier und Luis Baumgartner. Sie hatten die ehrenvolle Aufgabe, gemeinsam mit der Direktorin der Praxisschule der PH Vorarlberg, Julia Marte-Schwald, die “Zeitkapsel” an die Stadtbibliothek zu übergeben, deren Mitarbeiter Corinna Stampfl und Bernhard Jehle die Box sorgsam für die Nachfahren in Verwahrung brachten.

Wie die Idee entstand
Die “wunderschöne Idee, den Blick mal nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft zu richten”, so erklärt Literaturvermittlerin Sabine Benzer vom Theater am Saumarkt, entstand im Rahmen der Lehrveranstaltung “Literatur im Transfer” an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg von den Studierenden Alessia Lena Ender, Tobias Kemmer, Alicia Konzett, Hannah Beate Schuler, Daria Schuricht und Aleksandra Visekruna-Finogenov.

Sie entwickelten das Konzept, junge Schüler zu befragen, wie Feldkirch in 100 Jahren aussehen könnte. Diese brachten sowohl Ängste und Sorgen vor Klimakrise und Krieg als auch die Hoffnung auf ein leichteres und friedliches Leben, verbunden mit den besten Wünschen für ein gutes Zusammenleben in der Zukunft, in über 100 Texten zu Papier.

Positive Zukunftsbilder
Aisha (13) glaubt, dass 2125 “Aliens und Menschen zusammenleben und es nicht mehr so viel Hass gibt, wie heutzutage.” Lukas (14) hofft: “Vielleicht wird die Technologie das Zeitreisen erlauben. Falls das möglich ist, hätte ich gerne, dass man zum heutigen Datum zurückreist und mir und meiner Klasse einen Besuch abstattet”, und gibt speziell den Schülern der Zukunft mit auf den Weg: “Lasst euch von einer schlechten Note nicht runterziehen, habt Spaß und genießt euer Leben, denn ihr lebt nur einmal.” HE


