SPÖ-Kandidat zur EU-Wahl: Kampf den Steuerschlupflöchern

Philipp Kreinbucher-Tyler ist roter Spitzenkandidat in Vorarlberg. Reindustrialisierung, soziale Gerechtigkeit und Fairness gehören zu seinen Forderungen.
Schwarzach An die Debatte zum EU-Beitritt Österreichs kann sich Philipp Kreinbucher-Tyler noch gut erinnern. Damals war er acht Jahre alt. „Weitere prägende Momente waren der Wegfall der Grenzkontrollen und die Einführung des Euro“, erzählt er. Heute ist er der Spitzenkandidat der Vorarlberger SPÖ fürs EU-Parlament.

Kreinbucher-Tyler hat keine Zweifel daran, dass die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger von der EU profitieren. Die hiesige Wirtschaft sei stark exportorientiert, weshalb die EU-Mitgliedschaft massive Vorteile bringe. Viele von der EU geförderte Projekte hätten aber auch einen positiven Einfluss auf den Alltag der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Die „Modellfabrik Vorarlberg“ stärke die regionale Innovationskraft und der Ausbau des grenzüberschreitenden Personennahverkehrs fördere die Zusammenarbeit der Regionen. „Ein Spaziergang durch Dornbirn zeigt beispielsweise 14 Projekte, die von der EU gefördert wurden, darunter die ‚Bildungsberatung Dornbirn‘ und ‚Geräte zur Textilforschung‘.“
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Doch es gibt auch Nachholbedarf, hält der Sozialdemokrat fest: „Europa braucht eine Reindustrialisierung. Schlüsseltechnologien müssen aus China zurückgeholt werden. Es kann nicht sein, dass wir bei E-Mobilität, Akkus und Solartechnologie so abhängig sind. Auch bei Halbleitern und Medikamenten müssen wir unabhängiger werden.“ Als Beispiel für erfolgreiche europäische Zusammenarbeit nennt Kreinbucher-Tyler Airbus. „Durch gemeinsame Anstrengungen konnte ein Weltmarktführer in der Luftfahrtindustrie geschaffen werden.“
Der 38-Jährige setzt sich außerdem für eine sozialere und demokratische EU ein. „Dazu gehören soziale Mindeststandards mit Mindestlöhnen und eine Stärkung der Gewerkschaften. Zudem brauche es gemeinsame Anstrengungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. „Die Gelder für Forschung sowie die notwendige Infrastruktur müssen länderübergreifend bereitgestellt werden, damit wir den Anschluss an die USA und China nicht verlieren.“

Top Priorität habe aber die Bekämpfung von Wettbewerbsverzerrungen durch Steuerschlupflöcher. „Für mich steht Steuergerechtigkeit und Wohlstand für alle im Mittelpunkt.“ Großkonzerne müssten ihren fairen Beitrag leisten, sagt der SPÖ-Kandidat. „Dies ist auch zum Schutz der Vorarlberger Wirtschaft.“