Kerstin Resch Köck ist die Herrin über die Theaterkostüme

Die Altacherin ist Kostümbildnerin und Make-up-Artistin. In ihrem Atelier entstehen besondere Stücke für Theaterproduktionen.
Altach, Buchs Aktuell geht im Rahmen der Werdenberger Schlossfestspiele in Buchs die komische Oper “Der Liebestrank” von Gaetano Donizetti über die Bühne. “Der Liebestrank” gehört zu den bekanntesten komischen Opern und ist bis heute auf den Spielplänen der internationalen Opernhäuser zu finden. Die Schloss-Festspiele präsentieren dieses Opernjuwel voller Witz und Heiterkeit in einer erfrischenden Inszenierung des Berner Regisseurs Simon Burkhalter und unter der musikalischen Leitung von Isabelle Ruf-Weber.


Auch zahlreiche Vorarlberger mischen bei der Produktion mit, wie zum Beispiel der gebürtige Feldkircher Christian Büchel, der den Chor leitet. Aber auch hinter den Kulissen haben Vorarlberger ihre Hände im Spiel. Eine wichtige Aufgabe übernahm die gelernte Schneiderin Kerstin Resch Köck (43), die mit viel Ideenreichtum und Hingabe die Kostüme für die Darsteller genäht hat. Hunderte Arbeitsstunden hat die Schneidermeisterin in ihrem Atelier in Altach dafür aufgewendet. “Insgesamt war ich etwa ein Jahr mit diesem Projekt beschäftigt”, erzählt Resch Köck im Gespräch mit den VN. Insgesamt hat sie über 770 Teile genäht, entstanden sind 70 Komplettkostüme mit Hüten, Schuhen und Accessoires.

Das Stück handelt von dem schüchternen Bauern Nemorino, der in die schöne Adina verliebt ist. Als der selbstbewusste Soldat Belcore mit seiner Garde im Dorf auftaucht und Adina den Hof macht, kauft Nemorino von dem Quacksalber Dulcamara einen vermeintlichen Liebestrank, der in Wirklichkeit nur Rotwein ist. Es folgen amouröse Verstrickungen und allerhand Tohuwabohu. “Die Kostüme sollten die Zeit der Jahrhundertwende widerspiegeln. Am Rande fließt auch der die Kriegszeit mit ein”, erzählt sie. Aber auch die Komik des Stücks sollte in den Kostümen erkennbar sein. “Für die Wanderergruppe habe ich zum Beispiel Kostüme im Zirkusstil genäht, während der Chor im bäuerlichen Stil gekleidet ist. Ziel war es, zwei Welten klar darzustellen. Zum einen die Dorfbewohner, und jene, die von Außen kommen”, erklärt Resch Köck, die während der Produktion auch für das Make-up der Darsteller zuständig ist. Die Altacherin ist seit rund 17 Jahren selbstständig, zuvor war sie etwa für das Vorarlberger Volkstheater tätig.

Während in Buchs die letzten Aufführungen von “Der Liebestrank” stattfinden, laufen die Nähmaschinen in ihrem Atelier bereits unermüdlich weiter. Am 14. August feiert das Stück “Die Korrektur eines Tunichtguts” im Theater im Kies in Altach Premiere. Im Herbst folgt das Krimidrama “Corpus Delicti” im Fabriggli in Buchs, bevor Anfang 2025 “Frank der Fünfte” im TAK in Liechtenstein aufgeführt wird. “Es ist oft so, dass Projekte parallel laufen. Das ist ein Spagat, aber es macht unglaublich viel Spaß.” An ihrem Beruf schätzt die Schneidermeisterin vor allem die Abwechslung und die täglich neuen Herausforderungen. “Das Schönste ist jedoch, wenn die Darsteller das erste Mal in ihr Kostüm schlüpfen, ihnen das Herz aufgeht und sie sich dadurch noch besser in ihre Rolle einfinden können.”
“Der Liebestrank”: Werdenberger Schlossfestspiele, Buch, Weitere Aufführungen bis 17. August. liebestrank.ch
“Die Korrektur eines Tunichtguts”, Theater im Kies, Altach: Termine: 16., 17., 23., 24., 30. und 31. August jeweils um 20 Uhr, jeweils 20 Uhr



