Härtetest für die 1450

Projekt zum Nachweis der Wirkung auf Ambulanzentlastung startet im Februar.
Feldkirch Härtetest für die Gesundheitshotline 1450: Im April 2017 auch eingerichtet, um die überlaufenen Spitalsambulanzen zu entlasten, geht es jetzt darum, den Nutzen zu belegen. Den neuerlichen Anlauf zur dringend nötigen Optimierung der Patientenlenkung untermalt das Land mit dem Projekt „1450-Code“, das noch im Februar starten soll. Ziel ist es, die Wirksamkeit der Gesundheitsberatung besser zu evaluieren und zu prüfen, ob die dort gemachten Empfehlungen von den Patienten tatsächlich beherzigt werden. In der Praxis heißt das: Anrufer, die von Mitarbeitenden der 1450 an eine Krankenhausambulanz verwiesen werden, erhalten per SMS oder E-Mail einen Code, den sie bei der Anmeldung vorlegen können. Damit kann seitens der Ambulanz nachvollzogen werden, ob der Rat zum Spitalsbesuch von der Gesundheitsberatung kommt oder eben nicht.
Erhebung von Patientenzahlen
Von Landesseite wird das Projekt als wichtiger erster Schritt gesehen, der wohl auch nottut. Spitäler sind bekanntlich das teuerste Puzzle im Versorgungssystem. Jene in Vorarlberg verzeichnen jährlich rund 500.000 Ambulanzfrequenzen. Die Vorbereitungen zur Umsetzung von „1450-Code“ laufen. Laut Auskunft des Landes benötigt es nur noch letzte Schritte, um Mitte Februar ins Tun zu kommen. Land, Rotes Kreuz, Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG), Krankenhaus Dornbirn und die Landeswarnzentrale sind Träger der Initiative. Begleitend wird sie umfassend evaluiert, unter anderem durch die Erhebung von Patientenzahlen. Diese Datengrundlage soll die Effizienz und Treffsicherheit der Maßnahmen weiter verbessern.

65.000 Anrufe jährlich
Vorarlberg war bei der Einführung von 1450 eine von drei Pilotregionen in Österreich. Speziell geschulte Fachkräfte vermitteln Anrufende mit Fragen zu akut auftretenden Gesundheitsproblemen an die richtige Stelle oder geben bei Bedarf konkrete Handlungsempfehlungen ab. Inzwischen gehen pro Jahr rund 65.000 Anrufe bei der 1450 ein. Die Gesundheitshotline ist bei der Rettungs- und Feuerwehrleistelle (RFL) in Feldkirch verortet und steht 365 Tage rund um die Uhr zur Verfügung. Am Telefon begleiten diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte die Hilfesuchenden durch deren Anliegen. Die Anbindung an die RFL ermöglicht auch eine rasche Reaktion in Notfällen. Bereichsleiter Andreas Judex verfügt personell über 18 Vollzeit-Äquivalente. „Sowohl am Tag als auch in der Nacht sind jeweils zwei Gesundheitsberaterinnen bzw. –berater im Einsatz“, erklärt Judex. Außerdem versehen zwei sogenannte Calltaker Dienst. Sie nehmen die Anrufe an und leiten sie weiter. Mit dieser Besetzung lasse sich das Anrufvolumen gut abdecken.
Während der Pandemie wurde die Gesundheitshotline mit Anrufen geradezu geflutet. Inzwischen hat sich die Frequenz dem Bereichsleiter zufolge bei durchschnittlich 200 Anrufen täglich eingependelt. Der Großteil entfällt auf allgemeine und Auskünfte zu Ärzte- oder Apothekendiensten. Die Zahl konkreter Beratungen liegt bei etwa 50 pro Tag. Mehrbedarf ist allerdings besonders rund um Feiertage wie Weihnachten und Neujahr gegeben. „Da kommen die Beratungen dann schon einmal in dreistellige Bereiche“, berichtet Andreas Judex. Die meisten Anrufe langen zwischen 16 und 22 Uhr ein. Der überhaupt stärkste Tag in der Woche ist der Samstag.