Gold-Rekord: So profitieren Privatanleger von der Anlage im sicheren Hafen

Wie Privatpersonen in Gold investieren können und was es dabei zu beachten gilt.
Bregenz Der Goldpreis hat am Freitag die Rekordmarke von 3000 US-Dollar geknackt. Am Vormittag stieg die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) bis auf 3001,20 Dollar (2771 Euro) und damit so hoch wie noch nie. Geopolitische Risiken und ein eskalierender Zollstreit sorgen für eine hohe Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen Gold.
Münzen oder Barren?
Wie können Privatpersonen in Gold investieren und was gilt es dabei zu beachten? Die VN haben darüber mit Michael Alge, Vorstandsvorsitzender, und Gebhard Erath, Leiter Finanz- und Kapitalmärkte, bei der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg, gesprochen:

Was sind die Vor- und Nachteile von Gold?
Der Vorteil von Gold ist vor allem die hohe Wertbeständigkeit. Zudem ist der Kauf von Gold (im Gegenteil zu Silber) steuerfrei. Allerdings bekommt man bei Gold keine Zinsen oder Dividenden. Zudem ist der Wert schwankend.
Wie kann Gold erworben werden?
Entweder physisch als Münzen, Barren, Schmuck oder in Wertpapierform als Aktien, Fonds, Zertifikate, Optionen oder Buchgoldkonto.

Welche Art von Goldveranlagung in physischer Form ist beliebt?
Beliebt ist in Österreich der Philharmoniker. Hier gibt es verschiedene Größeneinheiten (1, 1/2, 1/4, 1/10, 1/25 Unze). Es gibt außerdem Einfach- und Vierfach-Dukaten sowie ausländische Goldmünzen wie Krügerrand (Südafrika), Maple Leaf (Kanada) oder Eagle (USA). Goldbarren haben wir zwischen einem Gramm und 1000 Gramm.

Soll man in Barren oder Münzen investieren?
Barren sind im Verhältnis zum Gewicht günstiger, da Münzen einen Prägeaufschlag beinhalten. Für hohe Veranlagungssummen eignen sich Barren eher. Um aber flexibel zu sein und bei kleineren Veranlagungen kann es Sinn machen, in kleinere Barren und Münzen zu investieren.

Wo kann physisches Gold (Münzen oder Barren) aufbewahrt werden?
Entweder zu Hause im eigenen Tresor (jederzeitiger Zugriff und Kontrolle) oder in einem Safe-Schließfach bei der Hausbank (je nach Größe des Safes fallen Kosten an).

Bis zu welchen Betragsgrenzen kann Gold ohne Nachweis erworben bzw. wieder verkauft werden?
Ab einem Kauf von 15.000 Euro besteht eine Ausweispflicht. Bei einem Verkauf ist ab 15.000 Euro ein Herkunftsnachweis des Goldes notwendig. Hilfreich ist es deshalb, den Kaufbeleg aufzubewahren.

Ist Gold in Wertpapierform sinnvoll?
Gold in Wertpapierform hat seine Vorteile in oft geringeren Aufschlägen, leichter Handelbarkeit und dem Entfall der Lagerung. Allerdings sind die Produkte nur teilweise mit Gold besichert. In unsicheren Zeiten wäre es nicht möglich, dass ihre Besitzer diese Papiere in Gold einlösen. Dies kann ein wichtiger Grund sein, in physisches Gold zu investieren.

Wie viel Anteil Edelmetalle sollte in etwa ein Veranlagungs-Portfolio aufweisen?
Unsere Empfehlung lautet maximal 10 bis 15 Prozent. Bei einer Veranlagung in Wertpapierform sollte darauf geachtet werden , dass das Wertpapier vollständig durch physisches Gold gedeckt ist.
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Wo kann ich Gold kaufen und verkaufen?
Die Vertrauenswürdigkeit ist ein wesentlicher Punkt. Kaufen sollte man dort, wo man bei Bedarf auch wieder zu marktgerechten Preisen verkaufen kann. Lassen Sie sich nicht von irgendwelchen Schnäppchen blenden. Derzeit sind Händler unterwegs, die sich für eine gewisse Zeit in Lokale einmieten und billig an Ihr Gold kommen wollen oder sogar Hausbesuche anbieten. Achtung auch bei Sammelmünzen. Diese werden oftmals in Zeitungen und im Internet angeboten. Hier ist der materielle Wert oftmals nur ein Bruchteil des Kaufpreises.