„Zeitschnitt“ im Bildungshaus Batschuns

Künstlerischer Dialog zweier Weggefährten: Clemens Gall und Ferdinand Ruef.
Batschuns Unter dem Titel „Zeitschnitt“ präsentieren Clemens Gall (1957) und Ferdinand Ruef (1966) von 9. April bis 13. September 2025 im Bildungshaus Batschuns in einer gemeinsamen Ausstellung eine Auswahl ihrer Werke.
Die Arbeit mit Keramik – einst ein wesentlicher Teil ihres künstlerischen Schaffens – brachte die beiden Vorarlberger Künstler bereits vor vielen Jahren zusammen.
Gall als gebürtiger Montafoner mit einem vielgestaltigen Werk zwischen begehbarer Raumkunst, Zeichnung, Fotografie und seiner Tätigkeit seit 2002 als Kunsterzieher – Ruef als Bregenzerwälder Grenzgänger zwischen Keramik, Konzeptkunst und Landart. In den 1990er-Jahren kooperierten sie intensiv bei mehreren Landart-Projekten. Seit vielen Jahren treffen sie sich im Zweiwochentakt, tauschen sich aus, reflektieren künstlerische Entwicklungen – mal intensiver, mal begleitend, aber stets mit gegenseitigem Respekt und kreativer Neugier.
Die Ausstellung im Bildungshaus Batschuns greift nicht nur auf alte Werke und Themen zurück, sie entwickelt sie auch weiter. Clemens Gall bringt Fotografien und Objekte, die direkt Bezug auf frühere Projekte nehmen. Seine Werkgruppe Schälung etwa zeigt Schwarz-Weiß-Aufnahmen von aufgeworfenen Grasnarben und Meridian-Markierungen. Latex-Arbeiten greifen das Motiv des Häutens auf – vom Apfel über die Orange bis hin zur menschlichen Haut. Für Gall bedeutet das Schälen nicht nur Transformation, sondern auch Verletzlichkeit und Gewalt. Ein Selbstporträt, das als Spiegelung in einem Video von Anne Imhof im Kunsthaus Bregenz entstand, ergänzt diese Auseinandersetzung mit Identität und Oberfläche. Unter dem Titel „Sonne halt“ zeigt Gall auch Arbeiten, die vom gleichnamigen Film des Avantgarde-Künstlers Ferry Radax inspiriert sind.
Ferdinand Ruef wiederum zeigt neue und alte Keramikobjekte, darunter Kuben aus den 1990ern, Fotografien und konzeptuelle Arbeiten, sowie Zeichnungen auf feinen Porzellantäfelchen. In seiner Tätigkeit verschwimmen die Grenzen zwischen Kunst und Handwerk bewusst: Ob Steinmauer, Töpferei oder Zeichnung – für Ruef ist es stets dieselbe künstlerische Haltung, die Materialliebe, Ruhe und Konzentration erfordert.
Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 8 bis 12 und 14 bis 16.30 Uhr, sowie Samstag und Sonntag von 8 bis 12 Uhr zu sehen.