“Diese Ausgaben sind unvermeidlich”: Emilie (6) und ihre Mutter zeigen, was der Schulanfang wirklich kostet

Mit der Vorfreude auf den Schulstart am 8. September kommen für Familien auch erhebliche Kosten einher. Schultasche, Federschachtel oder Stifte – die Preise für die Ausstattung variieren je nach Anbieter stark. Wie hoch die Ausgaben für den Schulbeginn tatsächlich sind, zeigt Familie Wohlgenannt den VN.
Darum geht’s:
- Schulstart in Vorarlberg kostet beträchtliche Summen.
- Schultasche größte Ausgabe mit 290 Euro.
- Eltern wünschen sich mehr finanzielle Unterstützung und Aktionen.
Dornbirn Der Schulbeginn ist für viele Kinder und ihre Eltern ein aufregender Moment. Allein in Vorarlberg beginnen heuer rund 4300 Kinder ihre Schullaufbahn. Der Start ist allerdings mit beträchtlichen Kosten verbunden. Ein Blick auf die Ausgaben zeigt, dass Schule ordentlich zu Buche schlägt. Die sechsjährige Emilie und ihre Mutter Verena Wohlgenannt aus Dornbirn zeigen den VN, was für Kosten anfallen.
Emilie wird bald die Volksschule Dornbirn-Schoren besuchen. Mit Schultasche, Federschachtel mit jeder Menge Stiften, Lineal, Klebstoff und Malutensilien ist sie bereits bestens ausgerüstet und top für die Schule vorbereitet.

Schultasche für 290 Euro
Mit 290 Euro war der größte Kostenfaktor die Schultasche: “Die Schultasche haben wir in Dornbirn gekauft”, erzählt Emilies Mutter Verena. Ihr war ein hochwertiges und passendes Modell für ihre Tochter sehr wichtig. Obwohl Federschachtel und Turnbeutel im Preis inkludiert sind, liegt der Betrag laut AK-Erhebung jedoch eher im höheren Bereich. Durchschnittlich kostet eine Schultasche rund 150 Euro.
Generell gibt es bei Schulartikeln aber eine enorme Preisdifferenz von bis zu hundert Prozent, je nach Anbieter. Außerdem sind die von der AK erhobenen Schulartikel im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 0,6 Prozent teurer geworden.
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Verena schockieren die Ausgaben aber nicht. “Wir haben ja damit gerechnet und nicht alles auf einmal gekauft”, erzählt sie.
Anschaffung über mehrere Monate
Die Summe aller Besorgungen sei es, die es teuer machen. Sie hatte die Kosten schon von Anfang an im Blick und startete mit Besorgungen deshalb bereits im Jänner. So verteilten sich die Anschaffungen auf mehrere Monate. Außerdem nutzte sie Gutscheine und Aktionen. Stifte und Farben gab es zum Geburtstag geschenkt. Dennoch summiert sich der Betrag schnell. “Allein die Schultüte kostete rund 60 Euro”, verrät Verena. Laut der jungen Mutter hat es sich aber in doppelter Hinsicht gelohnt: “Eine Schultüte zu Schulbeginn ist ein Muss. Außerdem kann ich daraus später ein Kissen machen.”

Die Dornbirnerin merkt jedoch an: “Dabei fehlen Hausschuhe, Turnbekleidung und die Hefte, die von der Lehrerin besorgt werden.” Ein erster grober Überblick zeigt: Ohne diese Dinge belaufen sich ihre Kosten für den Schulstart schnell auf über 450 Euro.

Unterstützung und Tipps
“Man muss es halt ausgeben”, so Emilies Mutter auf die Nachfrage, ob sie die Preise belasten. Die Familie habe beim Kauf aber auch bewusst auf Qualität und Markenprodukte geachtet, in der Hoffnung, dass die Sachen länger halten. Trotzdem ist sie der Meinung, dass der Schulstart für alle Familien teuer ist, und würde sich im Zuge der Teuerungen mehr Unterstützung wünschen.

Auch in höheren Schulstufen werden auf Eltern wie Verena immer wieder Kosten zukommen. Ob Schulutensilien oder Schulausflüge – Schule muss man sich leisten können. Zur Unterstützung wird im Rahmen der Familienbeihilfe im August Schulstartgeld in Höhe von 121 Euro automatisch für jedes Kind zwischen sechs und 15 Jahren ausbezahlt. Familien, die Mindestsicherung oder Sozialhilfe beziehen, erhalten mit Schulstartplus zusätzlich eine Bezahlkarte im Wert von 150 Euro. Die AK verweist darauf, dass es kurz vor Schulbeginn oft viele Aktionen gibt. Wer beim Einkauf auf nachhaltige und langlebige Produkte achtet, könne ebenfalls sparen.