Aufputz für alte Kirchenmauern

OP / 01.06.2021 • 16:03 Uhr
Bis in den Herbst wird im Innenraum fleißig gewerkelt, so lange bleibt die Kirche geschlossen. Mäser
Bis in den Herbst wird im Innenraum fleißig gewerkelt, so lange bleibt die Kirche geschlossen. Mäser

Zweite Etappe der Restaurierung der Alten Kirche läuft.

Kirche Die Alte Kirche in Götzis ist das älteste Gebäude in der Marktgemeinde. Das Fundament eines der Türme aus dem Jahr 1340, das bei Grabungen freigesetzt worden ist, weist auf die langjährige Geschichte des Gotteshauses hin. Seit der letzten Renovierung im Jahr 1979 hat im Laufe der Jahre die Feuchtigkeit deutliche Schäden am Mauerwerk und im Kircheninneren verursacht. Eine weitere Sanierung war unausweichlich.

Vom Spendenaufkommen abhängig

Bereits im vergangenen Jahr erfolgte daher der Auftakt zu einer großen Sanierung der Alten Kirche. In drei Bauetappen soll das denkmalgeschützte Gotteshaus wieder auf Vordermann gebracht und das unschätzbare Kulturerbe gerettet werden. Die Pfarre beziffert die Kosten für die Gesamtarbeiten im Vorfeld mit rund 635.000 Euro, wobei etwa die Hälfte davon durch öffentliche Förderungen abgedeckt werden kann. Der Rest muss durch die Pfarre finanziert werden. Da die jeweiligen Sanierungsetappen unabhängig voneinander sind, erfolgt die Durchführung der Arbeiten abhängig vom Spendenaufkommen. Im vergangenen Jahr wurde etwa das Mauerwerk im Außenbereich trockengelegt und der Putz im Bereich des Sockels erneuert. Diese Arbeiten waren dringend notwendig, da die Feuchtigkeit die Bilder im Innenraum auf Dauer zerstört hätte.

Gereinigt und restauriert

Bei der zweiten Sanierungsetappe sollen in diesem Jahr der innere Sockel erneuert und die Fresken renoviert werden. Spezialist Claudio Bizzarri arbeitet mit seinem Team seit Anfang Mai daran, die aus der Zeit der Gotik stammende Wandoberfläche freizulegen und die Fresken zu restaurieren. „Bei den Arbeiten wird sichtbar, dass die Kirche durch die Jahrhunderte hindurch zahlreiche Veränderungen mitgemacht hat“, so Pfarrer Rainer Büchel über die zum Vorschein kommenden Ergebnisse.

Die zu Beginn der Renovierungsarbeiten entfernten Figuren und Bilder werden derzeit im Atelier von Nicolé Mayer gereinigt und restauriert. Als Abschluss der diesjährigen Etappe ist eine neue Beleuchtung vorgesehen und die Elektroinstallationen sollen ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht werden. „Das bedeutet auch, dass die Alte Kirche bis Herbst 2021 geschlossen bleibt. Bis dahin sollten die Arbeiten im Kircheninnenraum abgeschlossen sein“, erklärt Pfarrer Büchel.

Patenschaften als Unterstützung

Für die zweite Bauetappe wird mit einem Aufwand von rund 400.000 Euro gerechnet. Gefördert werden die Arbeiten mit 50 Prozent, das heißt, die Pfarre muss ihrerseits 50 Prozent der Kosten – somit rund 200.000 Euro – aufbringen. „Die großzügige Unterstützung der Bevölkerung während der ersten Bauphase stimmt uns zuversichtlich, dass wir auch die Kosten der Innenrenovierung mit ihrer Hilfe stemmen können“, lädt der Pfarrer ein, Patenschaften für Engel, Heilige, Bilder oder Altäre zu übernehmen, damit das Götzner Juwel auch der Nachwelt erhalten bleibt.

Im Pfarramt oder auf www.altekirche.at gibt es weitere Informationen zu den Patenschaften und Spendenmöglichkeiten. MIMA

Die alte Pfarrkirche St. Ulrich ist das älteste Gebäude der Marktgemeinde.
Die alte Pfarrkirche St. Ulrich ist das älteste Gebäude der Marktgemeinde.
Restaurator Claudio Bizzarri bei der Arbeit.
Restaurator Claudio Bizzarri bei der Arbeit.