Mit dem Herzen dabei

Nenzing Dass „trockener“ Lernstoff auch ganz unterhaltsam sein kann, beweisen die Freiwilligen im Lerncafé der Caritas, das an drei Nachmittagen in der Woche im Herzen von Nenzing offen hat. Hier treffen sich die Kids im Alter von acht bis 14 Jahren regelmäßig, um zu lernen, ihre Freizeit zu verbringen und Spaß zu haben. „Leider dürfen wir wegen Corona die beliebte gemeinsame Jause am Nachmittag nicht mehr ausrichten, denn das ist für alle immer eine willkommene Abwechslung. Dennoch machen wir das Beste aus der Situation und sind für unsere Kinder immer da, wenn der Schul-Schuh drückt“, berichtet Annemarie Felber, Koordinatorin des Lerncafés Nenzing.

Für Herz und Hirn

Im normalen Lerncafé-Betrieb sind zwölf Kinder pro Nachmittag fix eingeplant, betreut von Freiwilligen wie der pensionierten Mittelschullehrerin Ingrid Greußing, die gerne mal mit den Kids eine Runde Tischfußball spielt, um das Hirn der Kinder und Jugendlichen wieder frei für neuen Lernstoff zu machen: „Es ist eine wunderbare Möglichkeit, mit den Kindern ganz unkompliziert in Verbindung zu kommen. Und es schult ihre Sozialkompetenz“, sagt die ehemalige Lehrerin, die ihren Beruf durch ihre Tätigkeit im Lerncafé nun auch zum Hobby gemacht hat.

Gelernt wird alles, was gerade in der Schule ansteht: Rana (12) und Selina (13) zum Beispiel hatten beide Probleme in Mathe und Deutsch und gehen in dieselbe Klasse: „Ich komme seit einem Jahr wieder ins Lerncafé, um mich in Mathe und Deutsch zu verbessern. Ich bin froh, dass ich hier meine Hausaufgaben machen kann und mir geholfen wird, wenn ich mal nicht weiterweiß. Und ich mag die Spiele, wenn wir alles für die Schule erledigt haben“, berichtet Rana und kichert mit ihrer Freundin Selina um die Wette. „Meine Noten sind besser geworden, seit ich hier im Lerncafé bin und auch heuer schaffe ich es wieder in die nächste Schulstufe“, freut sich Selina.

Kinder in die Zukunft begleiten

Für die Freiwilligen ist das Unterstützen der Kids im Lerncafé eine Herzenssache: „Mir ist es ein Anliegen, dass die Kinder im Leben weiterkommen, auch wenn sie zu Hause nicht die finanzielle oder soziale Rückendeckung bekommen können. Ich freue mich darüber, dass ich in meiner Pension etwas Sinnvolles machen kann und diese Kinder ein Stück in die Zukunft begleiten darf“, so Brigitte Pfister. Natürlich sind im Lerncafé Nenzing gerne weitere Freiwillige willkommen. EM