Freunde fürs Leben

OP / 09.03.2022 • 10:23 Uhr
Zusammen auf dem „Rock im Barx“. Hinten v. l.: Nico Altenried, David Höcher, Aaron Öhre, Guido Hammerer, Ralph Walter, Georg Fritz. Vorne v. l.: Daniel Metzler, Lukas Schneider, Simon Burtscher, Rainer Fischer.Däsch Club
Zusammen auf dem „Rock im Barx“. Hinten v. l.: Nico Altenried, David Höcher, Aaron Öhre, Guido Hammerer, Ralph Walter, Georg Fritz. Vorne v. l.: Daniel Metzler, Lukas Schneider, Simon Burtscher, Rainer Fischer.Däsch Club

Zehn Männer gründeten den Däsch Club, um in Kontakt zu bleiben.

Ludesch Sie waren schon immer befreundet, seit dem Sandkasten. Ihre Freundschaft ging nie verloren. Damit dies auch so bleibt, haben sich zehn junge Männer 2015 zusammengetan und den Däsch Club (von Ludäsch abgeleitet) gegründet, eigentlich aus Jux und Tollerei, doch jetzt wollen sie den Verein nie mehr aufgeben. „Der Verein verbindet“, sagt Obmann David Höcher.

Verein schweißt zusammen

Sie gingen zusammen in den Kindergarten, in die Volksschule, in die Mittelschule und später zum Jugendtreff. Als es den Jugendtreff nicht mehr gab, haben sie sich etwas aus den Augen verloren, doch verschwanden nie ganz aus dem Blickfeld des anderen. Durch die Vereinsgründung sind sie nun wieder zusammengeschweißt. Denn ein Vereinsmitglied zu sein, heißt, Verantwortung zu übernehmen. Es gibt auch im Däsch Club einen Obmann, Kassier und Schriftführer. Zudem hat man sich innerhalb des Vereins dazu entschlossen, sich jeden Freitagabend zu treffen, um gemütlich bei einem Bier im ausgebauten Keller von David zu plaudern, jassen oder zu kickern. „Hier haben wir Platz gehabt. Den Keller haben wir in Eigenregie geplant und ausgebaut. Wir haben viele gute Handwerker im Verein“, sagt David. Doch die zehn Sandkastenfreunde sitzen nicht immer nur im stillen Kämmerlein, sondern unternehmen auch etwas. Zwei Kollegen planen den Ausflug (Wandern, Hüttenübernachtung, Rodeln, Konzertbesuch, Grillnachmittag, etc.), während sich die anderen Freunde von ihnen überraschen lassen. Die Freunde halten immer zusammen. „Klar gibt es auch Meinungsverschiedenheiten, aber dann setzt man sich gemeinsam an den Tisch und redet darüber“, sagt Vereinsmitglied Lukas Schneider. Und auch die Freundinnen der Männerbande kennen sich alle seit dem Kindergarten. „Das funktioniert Weltklasse!“

Eigenes Rockkonzert

Letztes Jahr hat der Däsch Club zum zweiten Mal ein eigenes Rockkonzert auf die Beine gestellt. „Es war immer schon ein Traum von uns, ein eigenes Konzert zu veranstalten“, sagt David. „Wir gehen alle gerne auf Konzerte, sind alle Musikfanatiker, die in etwa die gleiche Musik hören. Das ist eine Sache, die uns am Herzen liegt.“ Ein Bauernhof in Ludesch stellt die Location und die Verpflegung (alle Speisen selbstgemacht vom Hof oder aus der Region). Dort haben rund 800 Leute Platz. Das Feedback von den Gästen – ein durchmischtes Publikum vom 16-jährigen Schüler bis hin zum Pensionisten – war immer durchweg positiv, berichtet David. Auch Lukas sagt: „Es war schön zu sehen, wie das Konzert von den Ludeschern angenommen wurde.“

Aufwendige Planung

Drei Bands, regional wie international, treten bei diesem Rockkonzert, das künftig alle zwei Jahre stattfinden soll, auf. Unterstützt wird der Däsch Club von den anderen Vereinen, beispielsweise bei der Bewirtung. „Das Vereinsleben in Ludesch ist super. Alle helfen sich gegenseitig“, freut sich David. Dieses Jahr findet das beliebte Konzert nicht statt, aus einem einfachen Grund: „Das Risiko ist uns zu hoch“, sagt David. Man müsse das Equipment ausleihen, das Personal stellen. Das seien alles hohe Kosten. Letztes Jahr hat der Däsch Club das Konzert innerhalb von zwei Monaten auf die Beine gestellt – trotz hohem Risiko. „Mit Corona kannst du einfach nicht planen“, sagt David. Eigentlich bräuchte man für eine Konzertplanung ein ganzes Jahr. Obwohl der Däsch Club Eintritt für das Konzert verlangt, geht es ihm nicht vorrangig um das Geld. „Es geht um unsere Leidenschaft, Geld ist nur Nebensache“, sagt David. Eigene Instrumente spielen die Musikfans aber nicht. „Wir hören lieber Lieder, anstatt sie zu spielen.“ VN-JUN