washington US-Präsident Joe Biden will die amerikanische Außenpolitik neu ausrichten und mit Alleingängen seines Vorgängers Donald Trump radikal brechen. „Amerika ist zurück. Diplomatie ist zurück“, erklärte Biden bei seinem ersten Besuch im State Department in Washington. Dort legte er seine geopolitischen Vorstellungen dar, die in vielen Punkten eine Abkehr von Trumps „America-First“-Politik markierten.
Vorbei seien die Tage, an denen die USA vor den aggressiven Aktionen Russlands wie Einmischung in US-Wahlen, Cyberattacken, Vergiftungen seiner Bürger „gekuscht“ hätten, sagte Biden. Dies habe er Kremlchef Wladimir Putin kürzlich auf ganz andere Weise als sein Vorgänger klargemacht. Der neue US-Präsident forderte überdies die sofortige Freilassung des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny. In einer weiteren Abkehr von Trumps Agenda gab Biden den vorläufigen Stopp der von seinem Vorgänger angeordneten Truppenverringerung in Deutschland bekannt. Unter Biden soll zudem die US-Unterstützung für den von Saudi-Arabien geführten Militäreinsatz im Jemen-Krieg enden.
Biden kündigte auch an, dass die USA mehr als acht Mal so viele Flüchtlinge aufnehmen wollen wie die Vorgängerregierung. Die jährliche Obergrenze solle auf 125.000 Menschen angehoben werden.