Eskalation im Nahen Osten

Hamas-Raketen auf Jerusalem. Nach israelischem Gegenangriff gab es Tote in Gaza.
jerusalem Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist am Montag eskaliert. Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel bombardierte die israelische Luftwaffe Ziele in dem Küstenstreifen. Laut Armee wurden dabei drei Aktivisten der dort herrschenden islamistischen Hamas gezielt getötet. Die palästinensischen Behörden sprachen von 20 Toten im Gazastreifen, darunter neun Kinder. Es war zunächst unklar, unter welchen genauen Umständen die Menschen zu Tode kamen.
65 Menschen hätten Verletzungen erlitten, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Es gab aber auch Berichte aus dem Gazastreifen, nach denen einige Einwohner möglicherweise durch fehlgeleitete Raketen der eigenen Seite getötet wurden. Offiziell wurde dies nicht bestätigt.
Es begann am Tempelberg
Nach schweren Zusammenstößen auf dem Tempelberg in Jerusalem hatte die Hamas per Ultimatum den Abzug aller Polizisten und Siedler vom Tempelberg (Al-Haram al-Sharif/Das edle Heiligtum) sowie aus dem Viertel Sheikh Jarrah in Ost-Jerusalem gefordert. Als Israel dem nicht nachkam, begann kurz nach 18 Uhr Ortszeit der Beschuss. Ein Hamas-Sprecher sagte, die Raketen seien eine „Botschaft“ an den Feind Israel. Es handle sich um eine „Reaktion auf seine Verbrechen und Aggression gegen die heilige Stadt“ sowie auf Israels Vorgehen auf dem Tempelberg und in Sheikh Jarrah. Zu den Angriffen bekannte sich auch die Gruppe Islamischer Dschihad.
Ein Armeesprecher sagte, es seien Dutzende Raketen abgefeuert worden. Die meisten von ihnen seien in offenem Gelände niedergegangen oder abgefangen worden. Warnsirenen ertönten im Gebiet um den Gazastreifen sowie in den Städten Beit Shemesh, Ashkelon und Sderot. Vom Gazastreifen wurde nach Angaben des Sprechers zudem eine Panzerabwehrwaffe auf zivile Fahrzeuge abgefeuert. Ein Zivilist sei verletzt worden.
Der Sprecher sagte weiter, sechs Raketen seien auch in Richtung Jerusalem abgeschossen worden. Eine habe ein ziviles Haus in einem Vorort getroffen, eine sei abgefangen worden. Die anderen seien im offenen Gelände niedergegangen. Letztmals sei in der Stadt im Sommer 2014 Raketenalarm ausgelöst worden. Ein Marsch in der Stadt anlässlich des Jerusalem-Tages wurde nach Polizeiangaben wegen der Angriffe abgebrochen. Berichten zufolge wurde das Parlament in Jerusalem geräumt.
Nach Angaben des Armeesprechers waren an den Angriffen mehrere palästinensische Organisationen beteiligt gewesen. Nach seinen Angaben wird aber die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas für die Attacken verantwortlich gemacht. Es sei Israels Absicht, ihr einen schweren Schlag zu versetzen. Zur möglichen Dauer eines Armeeeinsatzes äußerte er sich nicht. Nach Medienberichten genehmigte das Sicherheitskabinett massive Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu drohte den militanten Palästinenserorganisationen eine harte Reaktion an. Die israelischen Bürger müssten sich darauf einstellen, dass der gegenwärtige Konflikt länger dauern könnte, sagte er.
„Die Terroristen“ in Gaza hätten am Abend des Jerusalem-Tags eine rote Linie überschritten.

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