Komplize von Wiener Terrorist wohl gefunden

Medienberichten zufolge wurde ein Komplize identifiziert.
Bregenz Die Polizei hat möglicherweise einen engen Komplizen des Wiener Terroristen identifiziert. Gegen den Österreicher, der in Afghanistan geboren ist, soll es viele Anhaltspunkte geben. Seine DNA-Spuren wurden auf Waffen und Patronen gefunden, die beim Anschlag verwendet wurden. Das berichtet „Der Standard“ in seiner Donnerstagsausgabe. Der 27-jährige H.Z., seit Dezember in Untersuchungshaft, soll unter anderem beim Attentäter gewohnt haben.
Sein Verhalten am Tag des Anschlags erscheint den Ermittlern laut „Standard“ verdächtig: Sein Handy war ab Mittag bis zur Zeit des Attentats ausgeschaltet, danach wurde es deaktiviert. Seine Ehefrau nach islamischem Recht verschaffte ihm ein Alibi, bis sie es widerrief: Sie erzählte, dass noch am Tatabend die Familie Z. gemeinsam Chats gelöscht und Spuren verwischt haben soll. Auch ein Schlüssel zur Wohnung des Attentäters soll an den Vater von H.Z. übergeben worden sein.
Die Familie Z. ist laut dem Bericht amtsbekannt. Das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz schreibt in einem Bericht, der „Clan“ sei „seit Jahren als (…) zutiefst islamistisch-fundamentalistisch“ identifiziert. Mehrere Cousins von H.Z. haben sich 2015 der Terrormiliz IS in Syrien angeschlossen, die meisten kamen ums Leben – ein Cousin soll im Irak inhaftiert sein.
Schon aufgefallen
Auch H.Z. ist den Behörden schon aufgefallen, die Liste an Verurteilungen des heute 27-jährigen gebürtigen Afghanen soll lang sein: Raub, Körperverletzung, Nötigung und Sachbeschädigung. Wäre er kein österreichischer Staatsbürger, hätte ihm mehrfach die Abschiebung nach Afghanistan gedroht, so „Der Standard“.
Seine Frau übersetze und korrigiere für H.Z. zwar Texte des IS-Unterstützerportals „Ahlut-Tawhid Publications“. Andererseits trennte sie sich drei Monate vor dem Anschlag von ihm, weil er eine Zweitfrau wollte. Und sie schrieb an Freundinnen, dass sie Angst habe. Zum Beispiel im Juli 2020, als ein internationales Jihadistentreffen in Wien stattfand. Bisher nicht öffentlich bekannt ist, dass die deutschen, Schweizer und heimischen Jihadisten auch bei Familie Z. zu Gast gewesen sein sollen.
H.Z. sitzt seit Dezember in Untersuchungshaft, seine Frau wurde enthaftet. Die Behörden haben den „dringenden Verdacht“, dass er „die Stunden vor der Tat“ mit K.F. verbracht habe, um diesen auf das geplante Attentat vorzubereiten. Es gilt die Unschuldsvermutung. Anwalt Elmar Kresbach unterstellte den Behörden, H.Z. „in etwas hineinzuziehen“.