Hinter dem neuen Kanzler steht eine Vorarlbergerin

Claudia Türtscher avanciert zur Kanzlersprecherin.
Wien Claudia Türtscher kennt das politische Geschäft mittlerweile gut. Jetzt wird die 32-jährige Vorarlbergerin Kanzlersprecherin. Seit längerer Zeit arbeitet Türtscher mit Alexander Schallenberg zusammen, genau genommen, seit 2019, als der designierte Kanzler ein Amt in der Übergangsregierung unter Brigitte Bierlein übernahm. Er war damals für EU, Äußeres, Kunst, Kultur und Medien zuständig und wechselte als Einziger aus Bierleins Kabinett ins türkis-grüne. Türtscher ging mit ihm damals mit, und das tut sie auch heute.
Sind Sie nun Kanzlersprecherin? „Ja das kann man so sagen“, antwortet die in Götzis aufgewachsene 32-Jährige. Es sei wahnsinnig überraschend gekommen. „Und ich habe eine Riesenportion Respekt, Ehrfurcht und Demut.“ Von ihrem Wechsel habe sie am Samstag erfahren, vor der Pressekonferenz, in der Sebastian Kurz seinen Rückzug erklärte.
Samstag, das war übrigens ein Tag nachdem Türtscher aus ihrem Zypern-Urlaub zurückgekehrt ist. Die Anfänge der Regierungskrise, die binnen weniger Tage eskalierte, hatte sie noch aus der Ferne mitverfolgt.
Aus dem Urlaub zurückgekehrt, avanciert sie nun zur Kanzlersprecherin. Es sei alles sehr schnell gegangen, erzählt die Vorarlbergerin, die zu Beginn des Jahres von den VN als eine der „50 Köpfe von morgen“ ausgezeichnet wurde. Türtscher maturierte am Gymnasium Feldkirch Rebbergasse und ging zum Studium nach Innsbruck, inklusive eines einjährigen Abstechers ins argentinische Córdoba. Nach dem Studium zog es die Vorarlbergerin nach Wien, wo sie Praktika bei der Aids Hilfe und der Ages-Medizinmarktaufsicht absolvierte, ehe sie in den Politikbetrieb wechselte. Im Februar dieses Jahres erklärte Türtscher in der „50 Köpfe“-Beilage, dass sie die Arbeit im Außenministerium als extrem bereichernd empfinde: „Eine unglaublich spannende und abwechslungsreiche Tätigkeit, die natürlich viele Herausforderungen mit sich bringt. Kein Tag ist wie der andere.“ Im Kanzleramt wird es nicht viel anders sein.