Wladimir Putins globale Expansionspläne

Nicht nur in der Ukraine, auch in Afrika breitet Russland den Einfluss vehement aus.
Moskau Am Freitag haben sich US-Außenminister Antony Blinken und der Moskauer Außenminister Sergej Lawrow in Genf getroffen. Dabei ging es um Sicherheitsgarantien für die unabhängige Ukraine, aber auch für die russisch besetzten Gebiete Krim und Donbass. Während sich die Welt auf diese west-östlichen Krisenherde konzentriert, breitet Wladimir Putin seinen Einfluss in Afrika vehement, doch fast unbemerkt aus. Nur Frankreich und die von ihm noch abhängige Westafrikanische Wirtschaftsunion (ECOWAS) haben schon mit Sanktionen darauf reagiert, dass Mali, dieses Brückenland europäischer Afrikapolitik, sich unter seinem neuen Militärregime Zug um Zug den Russen öffnet.
„Gruppe Wagner“
So hat es zuletzt weitgehend die EU-Ausbildungsmission (EUTM) für den Kampf gegen die afrikanischen Dschihadisten, die von Bundesheer-General Christian Riener befehligt wird, durch Putins Sicherheitsfirma „Gruppe Wagner“ ersetzt. Unter dem Kommando ehemaliger Sowjet-„Internationalisten“ aus Angola hatte sich diese Söldnertruppe schon in Libyen und der Zentralafrikanischen Republik eingenistet. In Mali will der Putschist Oberst Assimi Goita bis 2027 regieren und dabei auf die „Wagners“ des postkommunistischen Russland bauen. Zuletzt hat er sich auch mit der UN-Mission für Mali (MINUSMA) angelegt und den Luftraum für deren Flüge gesperrt. Beobachter von Putins neuester Afrika-Politik bringen auch die Gründung einer eigenen russischen Kirchen-Mission auf dem Schwarzen Kontinent damit in Zusammenhang. Bisher war dort für die orthodoxe Verkündigung exklusiv der griechische Patriarch von Alexandria zuständig. Nun soll aber das Patriarchat Moskau flankierend den Vormarsch der Russen bei den Schwarzafrikanern stützen.
Aus Kolowezi in der Demokratischen Republik Kongo wird schon die Taufe von 342 Orthodoxen berichtet, zahlreiche Priester sollen zur „höheren“ Ausbildung an die Theologischen Lehranstalten in Sergiew Posad und St. Petersburg geschickt werden. Das dürfte nichts anderes als ihre russophile Indoktrinierung bedeuten.