USA warnen vor russischer Invasion

Einmarsch in die Ukraine schon für Mittwoch befürchtet. USA verlegen weitere Soldaten nach Polen.
washington Die US-Regierung hält einen russischen Einmarsch in die Ukraine noch vor dem Ende der Olympischen Winterspiele in China am Sonntag nächster Woche für möglich. „Wir befinden uns in einem Zeitfenster, in dem eine Invasion jederzeit beginnen könnte, sollte sich (der russische Präsident) Wladimir Putin dazu entschließen, sie anzuordnen“, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Freitag im Weißen Haus. „Ich werde mich nicht zu den Einzelheiten unserer Geheimdienstinformationen äußern. Aber ich möchte klarstellen, dass sie (die Invasion) während der Olympischen Spiele beginnen könnte, obwohl es viele Spekulationen gibt, dass sie erst nach den Olympischen Spielen stattfinden würde.“
US-Geheimdienste warnen
Medienberichten zufolge warnten die USA bzw. die US-Geheimdienste die Alliierten in Europa, dass man einen russischen Angriff am Mittwoch fürchte. Wie Spiegel online berichtet, nannten die USA nach Angaben von mehreren Diplomaten und Militärs viele Datails und machten Quellenangaben.
Im Pressebriefing des Weißen Hauses wollte Sullivan diese Berichte nicht kommentieren. Sullivan betonte, der US-Regierung lägen keine Informationen vor, dass Putin bereits eine endgültige Entscheidung für eine Invasion getroffen habe. Der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden sagte aber auch: „Wir sehen weiterhin Anzeichen für eine russische Eskalation, einschließlich neuer Truppen, die an der ukrainischen Grenze eintreffen.“ Ein möglicher Angriff könne verschiedene Formen annehmen, darunter auch ein Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew.
Sullivan forderte amerikanische Staatsbürger in der Ukraine dazu auf, das Land „so bald wie möglich“ zu verlassen. Auch Großbritannien, Dänemark, Lettland und Estland forderten am Freitag ihre jeweiligen Bürger auf, die Ukraine zu verlassen.
US-Präsident Biden hatte sich am Freitag vor Sullivans Auftritt mit westlichen Verbündeten ausgetauscht, darunter mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz. In Berlin hieß es anschließend, die Lage werde von den Teilnehmern aus Europäischer Union und Nato als „sehr, sehr ernst“ eingeschätzt.
3000 weitere US-Soldaten
Am Freitag erklärte das US-Verteidigungsministerium in Washington, dass Verteidigungsminister Lloyd Austin auf Geheiß von Präsident Joe Biden die Verlegung von rund 3000 weiteren US-Soldaten in den Nato-Partnerstaat Polen angeordnet habe.