Österreichische Botschaft in der Ukraine und Krisenteam unterstützen weiter vor Ort

Am Donnerstag hatte das Außenministerium noch 130 Österreicher in der Ukraine registriert. Es ist weiterhin möglich, über die westliche Grenze auszureisen.
Kiew/Wien Mit Stand Donnerstag 15 Uhr befanden sich noch rund 130 registrierte Österreicherinnen und Österreicher in der Ukraine. Darüber informierte Außenministeriumssprecherin Gabriele Juen die Vorarlberger Nachrichten. Die Situation sei jedoch sehr dynamisch, viele versuchten derzeit auszureisen.
Botschaft weiter besetzt
Während Norwegen und Schweden ihr gesamtes Botschaftspersonal am Donnerstag in den Westen des Landes verlegt hatten und Dänemark die Botschaft schloss, hielten ein Kernteam der österreichischen Botschaft und sieben Personen des Krisenunterstützungteams (KUT) in Kiew die Stellung.
“Bei dem KUT handelt sich um sehr krisenerprobte Mitarbeiter unseres Hauses, der Landesverteidigung und des Innenministeriums, insgesamt sieben Personen”, so Juen weiter. Das Hauptaugenmerk liege – wie bereits seit Wochen – darauf, mit den Österreichern in der Ukraine Kontakt aufzubauen und zu halten. Dazu würden laufend die Kommunikationskanäle für alle Einrichtung abgesichert. “Wir bieten einen Bürgerservice 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche. Die Kollegen sind rund um die Uhr am Telefon”, berichtet Juen, die aus Vorarlberg stammt. Zudem seien an alle registrierten Österreicher heute noch einmal tagesaktuelle Nachrichten verschickt worden.
Mitarbeiter der Botschaft nach Westen verlegt
Aufgrund der dramatischen Ereignisse wurden am Donnerstag eine Handvoll Mitarbeiter der Botschaft mit ihren Angehörigen nach Mukatschewo in den Westen der Ukraine verlegt. Die Stadt liegt weniger als 100 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. “Diesem Konvoi haben sich gut ein Dutzend Auslandsösterreicher angeschlossen”, berichtet Juen.
Alle Österreicher werden vom Außenministerium dazu aufgerufen, dringend das Land zu verlassen. Zunächst waren vier Gebiete im Westen von der Warnung ausgeklammert, mit Donnerstag wurde sie auf das gesamte Land ausgeweitet. “Bei einem Großteil der Österreicher in der Ukraine handelt sich aber nicht um Reisende, sondern um Auslandsösterreicher, teils mit Familien und ohne Bindung nach Österreich”, sagt Juen. Doch angesichts der aktuellen Ereignisse hätten sich viele entschieden, das Land doch zu verlassen.
Es sei zur Zeit vor allem schwierig, aus dem Stadtgebiet Kiew hinauszukommen. Es kommt zu langen Staus. Doch, Juen betont: “Die Grenzen der Ukraine sind offen. Es ist auch weiterhin möglich das Gebiet auf dem Landweg zu verlassen.” Der Flugverkehr wurde hingegen bereits eingestellt: Die Austrian Airlines (AUA) – wie die Swiss Tochter der deutschen Lufthansa – hat alle Flüge in die Ukraine ausgesetzt. Auch Überflüge im Luftraum finden nicht mehr statt.
OSZE-Beobachter in Separatistengebieten
Sehr lange gilt schon eine Reisewarnung für Separatistengebiete im Osten. Außer einigen österreichischen Mitglieder der OSZE-Sonderbeobachtungsmission befinden sich dort keine Österreicher mehr, informiert die Außenministeriumssprecherin.