Transnistrien meldet Beschuss aus Ukraine

Tiraspol Die prorussische Separatistenrepublik Transnistrien in der Moldau macht die benachbarte Ukraine für angebliche Anschläge in der Region verantwortlich. Am Mittwoch sei von ukrainischer Seite auf Militäranlagen beim Dorf Cobasna geschossen worden, teilte das Innenministeriums des international nicht anerkannten Staates in Tiraspol mit. Bei Cobasna sichern russische Soldaten das wohl größte Munitionslager Europas, das noch aus sowjetischen Zeiten stammt.
Die Gemeinsame Kontrollkommission, die den Waffenstillstand zwischen Moldau und Transnistrien überwacht, bestätigte zwar Schüsse auf ukrainischer Seite. Es sei aber nicht über die Grenze geschossen worden, sagte das transnistrische Kommissionsmitglied Oleg Beljakow der Agentur Tass. Seit Montag hat es in Transnistrien an mehreren Orten Explosionen gegeben, zwei Rundfunkmasten wurden zerstört.
Experten vermutet Ablenkungsmanöver, um ukrainische Truppen bei Odessa zu binden. Transnistrien entstand 1990, als sich die dort mehrheitlich russische und ukrainische Bevölkerung abspaltete, da die Nationalbewegung der Moldau eine Vereinigung mit Rumänien anstrebte. Russland hat etwa 1500 Soldaten in Transnistrien.