Kneissl verlässt Rosneft-Amt

Die frühere Außenministerin war zuletzt unter großen Druck geraten.
Paris Die frühere österreichische Außenministerin Karin Kneissl hat den Aufsichtsrat des russischen Mineralölkonzerns Rosneft verlassen. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Kneissl, die in Frankreich lebt, schrieb auf Twitter, sie habe dem Konzern bereits im März mitgeteilt, nach dem Auslaufen ihres einjährigen Mandats nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Das EU-Parlament hatte am Donnerstag für Sanktionen gegen Politiker gestimmt, die für russische Konzerne tätig sind. Im März (Anm.: nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges) habe sie nicht zurücktreten wollen: „Denn es ist nicht mein Stil, ein Schiff mitten im Sturm zu verlassen“, sagte sie. Am Freitag war bekannt geworden, dass der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder seinen Posten als Aufsichtsratschef von Rosneft verlässt. Ehemalige europäische Politiker, die für russische Unternehmen tätig sind, waren zuletzt unter immer stärkeren Druck geraten, ihre Mandate aufzugeben. 2018 lud Kneissl Russlands Präsident Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein und sorgte mit einem Knicks vor dem Kremlchef für Aufsehen.