Angriff im Osten der Ukraine verstärkt

Politik / 29.05.2022 • 22:19 Uhr
Diese Aufnahme zeigt eine zerstörte Schule in Bakhmut im Donbass. AFP
Diese Aufnahme zeigt eine zerstörte Schule in Bakhmut im Donbass. AFP

Gouverneur von Luhansk spricht von Eskalation.

kiew, moskau Russische Truppen haben ihre Angriffe auf Siewierodonezk im Osten der Ukraine am Sonntag weiter verstärkt. “Die Lage ist extrem eskaliert”, erklärte Serhij Gaidai, der Gouverneur der Region Luhansk. Der Beschuss sei am Samstag so intensiv gewesen, dass es nicht möglich sei, die Zahl der Opfer und die Schäden abzuschätzen. Bereits zuvor hatte Gaidai erklärt, russische Soldaten seien in Siewierodonezk eingedrungen.

Lyman offenbar eingenommen

In den letzten Tagen sind die russischen Einheiten offenbar langsam, aber beständig vorgerückt. So erklärte das russische Verteidigungsministerium, die Stadt Lyman mit einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt sei vollständig unter Kontrolle russischer Truppen und den mit ihnen verbündeten Einheiten der selbsternannten Volksrepublik Donezk. Lyman liegt rund 60 Kilometer von Siewierodonezk entfernt. Nach Angaben der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar gingen die Kämpfe um Lyman weiter, berichtete die Website ZN.ua. Unabhängig überprüfen lässt sich dies nicht.

Die russischen Einheiten und ihre Verbündeten scheinen jedenfalls kurz davor zu stehen, die gesamte Region Luhansk zu erobern. Damit hätte Moskau zumindest ein Ziel erreicht, nachdem die Einnahme Kiews am ukrainischen Widerstand scheiterte.

Erstmals seit Beginn des Krieges besuchte Staatschef Wolodymyr Selenskyj am Wochenende den Osten des Landes. Sein Büro veröffentlichte ein Video, das Selenskyj in Charkiw und Umgebung zeigte. Der Staatschef kündigte an, “in Charkiw und allen anderen Städten und Dörfern, über die das Böse hereinbrach”, würden die zerstörten Häuser wieder aufgebaut.